Vroni und Sandra bauen in ihrer Solidarischen Landwirtschaft „Gmias“ qualitätsvolles Gemüse und Kräuter nach regenerativen und ökologischen Kriterien in Leonding an. Sigrid Ecker hat sie am Feld und im Gewächshaus besucht und Einblicke in die Welt von Charaktergemüse und Ernteteiler*innen bekommen.
SoLaWi Gmias
Das Wort SoLaWi steht für Solidarische Landwirtschaft. Dabei wird eine Partner*innenschaft hergestellt zwischen denen, die erzeugen und jenen, die verbrauchen. In Leonding hat eine Gruppe junger Frauen vor vier Jahren die SoLaWi Gmias gegründet. Aktuell produzieren Vroni und Sandra dort qualitätsvolles Gemüse und Kräuter nach regenerativen und ökologischen Kriterien.
Vroni bei der Anzuschtstation
Sandra im Gewächshaus
Die Mitglieder, die so genannten Ernteteiler*innen, übernehmen jeweils für ein Jahr verbindlich die Kosten für Anbau, Pflege und Ernte und bekommen während der Erntesaison von März bis November fertig gepackte Gemüse-Kisterl, die emissionsfrei an Abholstellen in Linz und Leonding geliefert werden. Die Versorgung mit gesundem, frischem Gemüse aus regionaler Produktion wird dadurch unabhängig von Marktdruck und großen Handelsketten ermöglicht.
Die Schläge…
Mit viel Liebe zum Detail kümmern sich Sandra und Vroni nicht nur um eine große Gemüse-Vielfalt, sondern auch um regenerative Bodenbearbeitung, Hecken und Grünstreifen mit viel Rückzugsmöglichkeiten und Futter für Insekten, Vögel und andere Garten-Mitbewohner. Alte, samenfeste Gemüsesorten werden weiterkultiviert. Statt Monokultur findet sich Biodiversität, denn Vielfalt macht resilienter.
Es geht also bei den Gmiaslerinnen neben qualitätsvollem Gemüse auch um eine Gemeinschaft, in der alle miteinander und voneinander lernen, netzwerken, teilen und einen ökologischen und sozialen Beitrag zu einer lebenswerteren Welt leisten wollen.
Die Ernteteiler*innen lernen die Menschen kennen, die ihr Gemüse anbauen und den Boden auf dem es wächst. Sie bekommen einen Eindruck von der Menge an Arbeit, die in Planung, Anbau und Aufzucht fließt. So haben sie die Sicherheit, dass ihr Gemüse nach hohen Standards lokal angebaut wird und dadurch immer saisonal ist. Wer will kann auch mithelfen, muss aber nicht.
Die Gärtner*innen wiederum erfahren wer die Früchte ihrer Arbeit genießt und erleben dadurch mehr direkte Wertschätzung. Sie haben Planungssicherheit, weil bereits am Jahresanfang das Budget steht. Ausfallsrisiken müssen sie nicht alleine tragen, erhalten fairere Löhne als in der herkömmlichen Landwirtschaft.
Die Feldhütte mit dem Minitraktor “Lady Valpataner”
Vroni und Sandra führen uns in der 18. Episode von Was wäre wenn… der utopische Podcast durch ihr Reich und erzählen wie sie zu solidarischen Gärtnerinnen wurden, wie sie das alles zu zweit schaffen und warum sie diese Arbeit, ihre gelebte Utopie, lieben. Und nebenbei verraten sie viele Tips rund ums Gartln.
Das Party-Fassl
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In Was wäre wenn… der utopische Podcast beschäftigt sich Sigrid Ecker mit sozialen und politischen Utopien. Sie spricht mit Menschen, die ihre Vision, ihre Utopie hartnäckig verfolgen, für sie kämpfen und sie auch umsetzen. Es geht um Fernes und Nahes, um Globales und Persönliches. Und um die SDGs – die Sustainable Development Goals.
Alle Episoden sind im Cultural Broadcasting Archive und auf Spotify zu finden. Dort kann man den utopischen Podcast auch abonnieren.