• 052 – Christine Mösl: Finde dein Inneres Strahlen
    Dec 31 2024
    Christine wuchs mit sechs Geschwistern auf einem Biobauernhof auf, umgeben von Natur. Sie lernte ihren Mann bereits mit 17 Jahren kennen. Die beiden sind heute seit 18 Jahren ein Paar und leben mit drei Kindern in einem selbst gebauten Holzhaus in Strobl. Sie hat bereits verschiedenste spannende Ausbildungen absolviert und ist Gastrosophin, Käsesommelier und war bereits selbständig mit dem arrangieren von Geschenkskisterl, als Kräckerbäckerin und Keramikerin. Trotzdem gab es eine Zeit in ihrem Leben, in der sie sehr unglücklich war, obwohl sie alles hatte, was sie sich immer erträumt hatte. Ihre innere Unruhe und Suche haben sie auf die Spur ihrer hormonellen Balance geführt. Sie ist auf eine neue Ausbildung aufmerksam geworden und seit dieser ist in ihrem Leben kein Stein mehr auf den anderen geblieben. Ihre Reise zur Zyklusberatung begann, als sie auf einem Workshop in Wien mehr über den Zusammenhang zwischen Hormonen, Zyklus und allgemeinem Wohlbefinden erfuhr. Sie stellte fest, wie wenig sie über ihren eigenen Körper und die zyklischen Veränderungen wusste und erkannte, dass das Wissen über den eigenen Zyklus ihr dabei hilft, ein tieferes Verständnis für sich selbst zu entwickeln. Diese Erkenntnisse veränderten ihr Leben und ihre Perspektive auf Gesundheit und Wohlbefinden. Christine reagiert mittlerweile sehr schnell, weil sie jetzt genau weiß, wie sie und ihr Hormonhaushalt funktionieren. Auch ihre Kinder kennen sich mehr und mehr damit aus. Wir haben unser Leben immer selbst in der Hand und können mit kleinen Schritten mehr bewirken als wir glauben. Durch die Ausbildung zur Zyklusmentorin hilft Christine anderen Frauen, ihren Körper und ihren Zyklus besser zu verstehen und zu akzeptieren. Christine erklärt, wie wichtig es ist, sich die Zeit zu nehmen, sich selbst zu spüren und zu reflektieren, hören auf was der Körper uns sagen möchte. Dabei kann beispielsweise ein Zyklustagebuch helfen. Sie spricht darüber, wie Stress, falsche Ernährung und das Fehlen von Achtsamkeit die hormonelle Balance stören können und welche einfachen Maßnahmen helfen, wieder in Einklang zu kommen. Besonders die zyklusbasierte Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle. Christine erklärt, wie sie selbst ihren Lebensstil angepasst hat – von der Umstellung auf koffeinfreien Kaffee über die Einführung von ätherischen Ölen bis hin zu gezielten Stressmanagement-Techniken, die ihren Alltag ausbalancieren. Besonders wichtig ist es, Pausen bewusst einzubauen, um dem Körper die nötige Erholung zu bieten. Wir Frauen sollten mehr auf die vier Phasen im Zyklus Rücksicht nehmen. Unsere Bedürfnisse in diesen Phasen sind mit jenen in den vier Jahreszeiten vergleichbar. Neben ihrer direkten Arbeit mit Frauen als Zyklusmentorin führt Christine auch Retreats und Workshops durch, in denen sie Frauen Raum gibt, sich auszutauschen und mehr über ihren Körper und ihre hormonellen Bedürfnisse zu lernen. Sie erklärt, wie wichtig es ist, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen und das Thema Zyklus und Hormone aus dem Tabu-Bereich holen. Christine spricht auch über ihre Erfahrungen als Mutter und Unternehmerin, wie sie die Balance zwischen Familie, Selbstständigkeit und ihrem beruflichen Engagement findet und welche Herausforderungen sie dabei bewältigen muss. Ihr Lebensmotto „Lebe, liebe, lache“ spiegelt ihre positive Einstellung und ihre Bereitschaft wider, mit Herausforderungen aktiv umzugehen und aus ihnen zu wachsen. Disclaimer: Christine Mösl ist Zyklusmentorin und begleitet Frauen auf ihrem Weg zu mehr Wohlbefinden. Die Informationen, die du hier hörst, dienen der Weiterbildung. Die Inhalte ersetzen keine ärztliche Beratung.
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    54 mins
  • 051 – Lisa Frenkenberger: Kauf regional
    Nov 30 2024
    Wir besuchen Lisa Frenkenberger, die in Thalgau lebt und einen alten Kramerladen wiederbelebt hat. Sie stammt aus Thalgau, war einige Jahre in einer Nachbargemeinde ansässig und lebt nun wieder hier. Mit ihren 35 Jahren hat sie schon viele Stationen hinter sich. Ihre Liebe zur Regionalität wurzelt bereits in ihrer Kindheit, als sie im Sommer auf der Alm verbracht hat. Dort hat sie viel Praktisches fürs Leben gelernt, sagt sie, und auch viele Werte mitgenommen. Diese Erfahrungen, gepaart mit ihrem Interesse an Umweltwissenschaften und regionalen Produkten, bildeten das Fundament für ihr heutige Tun – sowohl privat, beruflich als auch politisch. Nach der Matura arbeitete Lisa in der Salzburger Landesregierung, bevor sie „Energiewirtschaft“ an der FH Kufstein studierte. Doch schnell wurde ihr klar, dass sie nicht für globale Energiewirtschaft, sondern für regionale Themen arbeiten wollte. Mit ihrer Bachelorarbeit über einen Energienutzungsplan für ihre Heimatgemeinde machte sie den ersten Schritt in diese Richtung. Ihr Masterstudium „Umwelt- und Ressourcenmanagement mit Schwerpunkt ländlicher Entwicklung“ absolvierte sie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Der damalige Bürgermeister knüpfte an ihre Interessen und ihr Engagement an und holte Lisa in die Kommunalpolitik. Bis dahin hatte sie sich absolut nicht für Politik interessiert aber es war und ist für sie absolut spannend sich für die eigene Gemeinde einzusetzen. Er ermöglichte es ihr sich zu engagieren, indem er den Sitzungstag verschob oder ihr auch einmal das Zugticket zahlte, als es notwendig war, dass sie für einen Fototermin nach Thalgau kam. Als es zum Bürgermeisterwechsel kam, sagte sie ganz klar, dass sie sich als Vizebürgermeisterin aufstellen lassen würde. In dieser Funktion begleitete sie einen Bürgerbeteiligungsprozess. Daraus entstanden Projekte wie „Thalgau Mobil“ oder das „Thalgauer Kisterl“ – aus dem sich später die Idee für einen Laden mit regionalen Produkten entwickelte. Dieser Kramerladen, der nach der Schließung des alten Ladens entstand, war ihre Chance, ihre Vision von regionaler Ernährung und Nachhaltigkeit umzusetzen. Der Übergang war nicht einfach, doch Lisa ging das Projekt mit viel Idealismus und einem klaren Konzept an. Der Laden bietet Produkte aus der Region, sowie ein Frühstücksangebot und Mittagssnacks. Der „Renner“ ist weiterhin die Leberkässemmel schmunzelt Lisa im Gespräch. Lisa hat sich Schritt für Schritt alles beigebracht und das Konzept mit einer einfachen Excel Liste gestartet. Sie arbeitet mit einem motivierten Frauen-Team, das mit ihr gemeinsam das Konzept lebt und auch ihre Familie und Freunde unterstützen sie tatkräftig, auch wenn sie anfangs über diesen beruflichen Schritt überrascht waren. Neben ihrer Arbeit im Kramerladen ist Lisa auch weiterhin in der Politik aktiv und leitet den Bauausschuss. Ihre Gemeinde wurde im Jahr 2021 mit dem LandLuft Baukulturgemeindepreis ausgezeichnet und eine Besonderheit ist es, dass alle öffentlichen Gebäude multifunktional genutzt werden. Für die Zukunft wünscht sich Lisa eine stärkere Wertschätzung von Lebensmitteln, die ihrer Meinung nach durch Werbung und billigen Konsum entwertet werden. Es braucht mehr Frauen in der Gemeindepolitik, da diese ganzheitlicher denken und arbeiten. Sie möchte Frauen ermutigen, ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen und einen Beitrag zu leisten. Ihr Lebensmotto lebt sie schon wunderbar vor: „Nimm dein Glück selbst in die Hand.“ Wir wünschen ihr, viele Kund:innen die bewusster und regionaler Einkaufen, damit ihr Kramerladen und der Einsatz für die Region bestehen bleiben kann!
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    1 hr and 1 min
  • 050 – Eva Rubin: Trotzdem
    Oct 31 2024
    Wir sind wieder zu Besuch in Göltschach, einer kleinen Ortschaft in der Gemeinde Maria Rain in Kärnten und zu Gast bei Architektin Eva Rubin. Begeistert von ihrem selbst geplanten und auch gebauten Lehmhaus mit direkten Bezügen zur umliegenden Natur, mit Vogelgezwitscher im Hintergrund und vielen Ecken mit spannenden Geschichten durften wir sie intensiv und für unseren Podcast auch das erste Mal in Überlänge interviewen. Zu spannend und begeistert sind wir von ihrem bewegenden Leben und ihren Geschichten. Der Einstieg in die Folge beginnt mit dem Besprechen von Vorbildern. Eva Rubin meint, dass man sich Vorbilder selbst aussucht und in dem Sinn waren ihre Eltern zwar keine Vorbilder aber dennoch sehr prägende Menschen in ihrem Leben. Die Art wie ihre Mutter gelebt hat, ihr Charakter, haben Eva sehr beeindruckt. Ihr Vater Roland Rainer, ein sehr renommierter österreichischer Architekt, hat Konflikte gebraucht um sich selbst zu spüren und war eine sehr dominante Person. Beide haben Spuren und Prägungen bei ihr hinterlassen. Eva berichtet uns von der Reise ihrer Eltern nach dem Krieg, die sie zuerst nach Berlin und dann unter einer LKW Plane über die österreichische Grenze nach Ysper in Niederösterreich geführt hat. Dort hat sie einen wichtigen Teil ihrer Kindheit verbracht. Diese Zeit war von einer starken sensorischen Wahrnehmung und Freiheit geprägt. „Ich war als Kind immer draußen, bei jedem Wetter“, reflektiert sie. Diese Erlebnisse führten zu einer tiefen Sensibilität für atmosphärische Eindrücke, die sie bis heute prägen. Mit ihrem Wechsel nach Wien hat sich viel verändert. Sie lebten in einem Bungalow in der Wiener Werkbundsiedlung, dort gingen bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Architektur ein und aus. Die Gespräche die dort geführt wurden, hat sie als Kind oft unter dem Küchentisch belauscht. Sie hat die „Architektur mit der Muttermilch mitbekommen“, beschreibt sie ihren Zugang und Grund warum sie sich für dieses Studium entschied. Ihr Vater war nicht gerade begeistert davon, weil er sie eher in der Modebranche sehen wollte. Trotzdem entschied sie sich für die Architektur und wollte nicht bei ihrem Vater studieren, der damals an der Akademie unterrichtete, sondern wählte ihren eigenen Weg. Nach dem Studium arbeitete sie aber doch für ihn und erlebte die damaligen Studentenproteste, die schließlich sogar zu einer Zerrüttung der Beziehung zu ihrem Vater führten. „Mein Vater dachte, ich würde mit den Revolutionären konspirieren“, was sie tief verletzte. Dies führte zu einem Bruch zwischen den beiden der acht Jahre mit Stillschweigen andauerte. In dieser Zeit lernte sie aber auch ihren Mann, Egon Rubin kennen. Mit ihm zog sie schließlich nach Kärnten und vollzog einen totalen Kultur-Wechsel. Von einem kulturell geprägten Leben mit akademischen Diskussionen und Opernball in ein bäuerliches Milieu in dem mit Frauen oft nicht einmal direkt kommuniziert wurde. Gemeinsam mit ihrem Mann haben sie zuerst eine Keusche umgebaut um dort in sehr einfachen Verhältnissen zu leben. Durch das Renovieren sind die beiden noch mehr zusammengewachsen. Es wurde auch selbst Gemüse angebaut. Mit den Kindern wurde viel gelesen, gespielt und in der Natur bewegt. Sie haben sich die Welt in der sie leben wollten selber geschaffen und gestaltet. Sie selbst schöpft aus jeder Situation heraus ihre Kreativität. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Eva Rubin eine Verfechterin des „Umbauens“ ist. Sie ist überzeugt, dass man „alles zum Besseren umbauen“ kann und dass die Qualität eines Umbaus auch viel direkter erlebt werden kann. Abschließend betont sie, dass „Frauen stark sein müssen“. Zudem verrät sie uns, dass sie immer noch gerne zum Donauwalzer tanzt und sie gibt ein ganz klares „TROTZDEM“ auf die Frage nach ihrem Lebensmotto. Besser hätten wir diese Folge auch nicht auf den Punkt bringen können. Liebe Eva, danke für deine Kraft mit der du die Baukultur prägst und uns beeindruckst.
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    1 hr and 32 mins
  • 049 – Laura Frediani: Tue Gutes und rede darüber
    Sep 30 2024
    Wir sind in Klagenfurt und treffen eine junge und sehr engagierte Architektin. Laura Frediani Gasser ist in einem architektonischen Umfeld aufgewachsen, denn ihre Eltern und auch Vorfahren waren Architekten. So entwickelte Laura sehr früh ihre Leidenschaft für kreative Prozesse. Zusätzlich ist Laura in einem bilingualen Umfeld aufgewachsen. Zuhause wurde immer schon deutsch und italienisch gesprochen. Sie hat gemeinsam mit ihrem Bruder auch ein Schuljahr in Udine verbracht. In den Sommerferien war sie in Italien und während des Schulalltags in Österreich. Ihre Familie lebt beide Welten und sie fühlt sich als Italienerin und Österreicherin. In jedem Fall hat diese Erfahrung ihr Bewusstsein für verschiedene Kulturen geschärft. Nach dem Abitur begann Laura, Rechtswissenschaften zu studieren. Sie hat auch noch einige andere Fächer ausprobiert merkte jedoch schnell, dass ihre wahre Leidenschaft in der Architektur lag. Sie engagiert sich intensiv in der Architektur und ihre Projekte beginnen stets mit einem empathischen Beobachten des Umfelds. Es ist ihr wichtig die Bedürfnisse der zukünftigen Nutzer:innen zu verstehen. In ihrem Schaffen hat sich Laura intensiv mit dem Sichtbarmachen von Femiziden auseinandergesetzt. Ihr jüngstes Projekt, eine umgebaute Trafik in Wien dient als lebendiges Denkmal und Gedenkort für eine tragisch verstorbene Trafikantin, die von ihrem Partner dort ermordet wurde. Laura betrachtet diesen Ort als Raum der Erinnerung und der Neuanfänge. Das Projekt „Frau schafft Raum“ war ein wichtiger persönlicher Schritt für Laura. Sie wurde beauftragt, eine Vision für den Raum zu entwerfen. Die Trafik liegt an einer öffentlichen Schnittstelle in Wien, wo es wichtig war einen sensiblen Umgang mit dem Thema zu finden und auch die Öffentlichkeit dieses Ortes richtig zu nutzen. Sie arbeitete intensiv mit einem interdisziplinären Team über einen langen Zeitraum an diesem Thema. Für die Umsetzung und Finanzierung konnte die Stadt Wien und eine Versicherung überzeugt werden. In dem Projekt war auch der sensible Umgang mit beteiligten Menschen wesentlich. Während der Bauarbeiten erzählten ihr Menschen im Vorbeigehen von der Trafikantin. Laura hat auch die Bauarbeiter auf die Brisanz der Thematik hingewiesen und sie haben sich mit kreativen Lösungen engagiert, um dem Projekt zu einem positiven Abschluss zu verhelfen. Alle Beteiligten haben ihr Bestes gegeben. Laura sagt zwar, dass sie nicht unbedingt im Rampenlicht stehen muss, betont aber auch, dass es wichtig ist ihre Arbeit zu präsentieren und zu den Themen zu stehen, die sie bewegen. Ihr Weg ist von einem starken Wunsch geprägt, etwas Positives zurückzugeben. Sie möchte außerdem junge Menschen ermutigen, sich zu engagieren, und fordert faire Bezahlung für die geleistete Arbeit. Ihr Lebensmotto, „Wenn sie scheitern, dann scheitern sie schön“, zeugt von ihrem positiven Umgang mit Herausforderungen und Rückschlägen. Ihre Mutter spielt eine zentrale Rolle in ihrem Leben und bringt sie oft zum Lachen, während sie ihre beste Freundin immer wieder treffen möchte, weil sie ihr schon oft eine wichtige Lehrerin war. Wir wünschen Laura alles Gute für ihre weiteren Projekte und sind beeindruckt von so viel Empathie, Feinfühligkeit und Weitsicht.
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    1 hr
  • 048 – Sophie Meierhofer: Mein Wirkungskreis für mehr Gerechtigkeit
    Aug 31 2024
    Sophie Meierhofer ist in Klagenfurt aufgewachsen und sie war schon früh an den Themen in der Welt interessiert. Ihren Eltern waren Werte wie Sicherheit und Beständigkeit im Beruf sehr wichtig. Das haben sie auch an ihre drei Töchter weitergegeben. Sophie bricht da ein wenig aus und ging schon mit 16 Jahren als Au pair ins Ausland. Mit 18 Jahren verließ sie Kärnten, um an der Universität Graz JUS zu studieren. Nach dem Studium arbeitete sie als Juristin in einer renommierten Wirtschaftskanzlei in Wien. Trotz beeindruckender Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen stellte sie bald fest, dass ihre psychische Verfassung zunehmend schlechter wurde. Eines Tages hatte sie ein einschneidendes Erlebnis, welches für sie zu einem Zusammenbruch führte. Es war der Anfang eines großen Veränderungsprozesses für Sophie. Sie hatte die Erkenntnis, dass sie nicht länger Teil dieses Systems sein konnte, welches andere Menschen ausbeutet und eine nachhaltige Entwicklung verhindert. Sobald Sophie für sich Zusammenhänge erkennt, kann sie nicht anders als diese in ihrem Wirkungskreis zu ändern. Sie hat keine Angst vor Veränderungen und die Gerechtigkeit steht bei ihr immer im Fokus. Sie stürzt sich aber nicht Hals über Kopf in unsicheres Gewässer, sondern bereitet alle Schritte der Veränderung vor. Sie nahm sich eine Bildungskarnez von der Anwaltei und ging nach Südafrika, wo sie einen Master in Internationalem Umweltrecht absolvierte. Die Erfahrung, die sie dort machte hat ihr in vielen Dingen die Augen geöffnet. Im Studium und vor Ort musste sie allerdings die Realität globaler Ungerechtigkeiten erkennen und ihr Denken hinterfragen, was sie zu einem radikalen Umdenken führte. Ihr täglicher Weg führte sie damals vorbei an einer Mülldeponie und sie hatte täglich vor Augen wie falsch wir mit unseren Ressourcen umgehen. So kam es dazu, dass sie sich mit dem Thema „Zero Waste“ zu beschäftigen begann und selbst versuchte, was sie im Kleinen dazu beitragen kann. Nach ihrer Rückkehr nach Europa hat sie versucht, das Erlernte in der Kanzlei umzusetzen, aber sie sagt heute, dass sie damals ihrer Zeit voraus war und diese Themen noch keine große Relevanz hatten. So kam es, dass sie sich nach einer neuen beruflichen Betätigung umsah. Leichter gesagt als getan. Nach vielen Absagen kam schließlich die Zusage eines Schweizer Start-Ups für das sie die kommenden Jahre tätig war. Sie war die Schnittstelle nach Afrika und baute dort Zweigstellen auf. Das Wissen, dass sie in dieser Zeit erlernt hat, war für sie ein wesentlicher Baustein für den Aufbau ihres heutigen Unternehmens. Schließlich entschloss sich Sophie Meierhofer in ihre Heimat Kärnten zurückzukehren und dort den nachhaltigen Lebensmittelladen „Kleine Freiheit“ zu eröffnen. Diesen Prozess begann sie während sie in der Schweiz als Praktikantin in einem „Unverpacktladen“ arbeitete. Sie war und ist bis heute erschrocken darüber wie komplex es ist ein Unternehmen zu starten und ist überzeugt davon, dass das Scheitern vieler Jungunternehmen nicht immer mit falschen Ideen zu tun hat, sondern mit der Herangehensweise an eine Unternehmensgründung. Ihr Laden ist nicht nur ein Geschäft, sondern ein Ausdruck ihrer Lebens-Philosophie: Sie setzt auf regionale und saisonale Produkte, vermeidet Verpackungen und bietet gleichzeitig ein Vollsortiment mit über 800 Produkten an, sodass sie selber auch nirgends mehr hingehen muss, um einzukaufen. Sophie und ihre Mitarbeiterin genießen die Freiheit Produkte die sie gerne hätte, einfach im Sortiment aufzunehmen. Für die Wahl der Produkte hat sie klare Kriterien und den Kund:innen kann sie zu jedem Produkt die Herkunft sowie die Gründe erläutern warum dieses anderen Produkten vorgezogen wird. Ihr Wissen gibt sie in einem Lehrgang, bei Workshops und vielen weiteren Formaten und Veranstaltungen in Klagenfurt weiter. Sophies Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und eine Community aufzubauen, die sich für Nachhaltigkeit engagiert.
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    58 mins
  • 047 – Marlene Wagner: Räume gerecht gestalten
    Jul 31 2024
    Marlene ist Kärntnerin und nach ihrer Großmutter benannt. Ihr Großvater war Architekt und ihre Großmutter eine der ersten Bauingenieurinnen in Kärnten. Marlene ist um die Jahrtausendwende nach Wien „geflohen“, beschreibt sie, weil sie das Bedürfnis hatte, dass sie dringend weg muss, nicht zuletzt aus politischen Gründen. Das hat wiederum damit zu tun, dass sie in einer politischen Familie aufgewachsen ist und ihr schon früh klar war, dass die Welt nicht nur gerecht ist. Sie ging nach Wien ohne konkret zu wissen was sie studieren sollte: die Architektur ist es geworden. Die Gründe dafür sind vielfältig, einerseits gibt es familiäre Wurzeln dieser Thematik, andererseits meint sie, ob es vielleicht auch damit zu tun hat, dass sie etwas „Solides“ machen wollte und um Kunst zu studieren vielleicht zu feig war. Sie hat sich auf der Uni politisch und feministisch engagiert und etwas zur Mitte des Studiums die Liebe und Leidenschaft für „Design Build Projekte“ entdeckt. Studierende planen dabei keine fiktiven Projekte, sondern Bauwerke, die im Anschluss 1:1 umgesetzt werden. Dies geschieht mit viel Engagement und Idealismus. Um solche Projekte Realität werden zu lassen muss man einerseits oft das Angelernte wieder verlernen, man muss sich aber vor allem mit den lokalen Voraussetzungen auseinandersetzen. Die Studierenden sind auch dafür verantwortlich Sponsoren aufzutreiben. Marlene hat solche Projekte zuerst als Studentin erlebt und sie später als Projektleiterin vor Ort betreut, denn es ist wichtig, dass es vor Ort Vorbereitungen und Koordinationen gibt. Diese Rolle hat sie zuletzt nicht nur für Universitäten eingenommen, sondern auch für NGOs. Da ihr das Hin-und-Her irgendwann zu anstrengend wurde hat sie sieben Jahre in Südafrika gelebt. Ihre erste Erfahrung in Südafrika kann sie schwer in Worte fassen, denn man erlebt diesen Moment mit allen Sinnen und dabei ist nicht nur das Licht und der Geruch anders, es gibt auch ganz andere Gepflogenheiten. Nicht zuletzt hat sie sich zum ersten Mal in ihrem „weiß“ gefühlt und am eigenen Leib erfahren, wie es ist anders behandelt zu werden. Es ist für sie unmöglich Verflechtungen, politische Zusammenhänge und Ungerechtigkeiten in ihrer Umgebung nicht mehr wahrzunehmen. Der Raum, der uns umgibt, drückt gesellschaftliche Rollen aus, mehr als uns allen oft bewusst ist. Deshalb ist Marlenes Forschungsschwerpunkt auch die „soziale Architektur“ und sie setzt sich für feministische Themen in der Raumgestaltung ein, wo sie betont, dass es ihr dabei nicht nur um weibliche Anliegen geht. Sie bringt dies schön auf den Punkt und erklärt: „Menschen haben alle ähnliche Bedürfnisse, egal ob weiblich, transgender, queer,… aber sie finden nicht alle die gleichen Rahmenbedingungen vor.“ Marlene brennt für die Themen, die sie macht und das spürt man. Sie spricht auch von ihren selbst gewählten Projektfamilien. Beruf und Privates zu trennen ist da manchmal nicht einfach und auch oft nicht gewünscht oder notwendig. Trotzdem ist es auch ein Thema darauf zu achten, dass private Bedürfnisse nicht zu kurz kommen, wenn man so viel in Gruppen agiert. Mittlerweile hat sich ihr Bezug zum ländlichen Raum insofern verändert, als dass sie die Ruhe dort schätzen kann, es schade findet, dass sie damals die Netzwerke so abrupt abgebrochen hat – etwas das sie heute vielleicht anders machen würde. In jedem Fall meint sie, dass es am Land eine andere Verbundenheit zur Natur gibt, die man mit dem Bepflanzen von Baumscheiben in der Stadt und den Besuchen in den Bioläden nicht kompensieren kann. Wir finden Marlenes Ansätze großartig und wünschen ihr für ihre weiteren Forschungen und ihr Doktorat alles Gute! Sie zeigt wichtige Themen auf und transformiert diese wieder in die Mitte der Menschen!
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    1 hr
  • 046 – Ines Schiller: Gestalten und Spuren hinterlassen
    Jun 30 2024
    Ines teilt in unserem Gespräch ihre bewegende Lebensgeschichte und ihren Weg in die Politik, der von persönlichen Herausforderungen und beruflichen Erfolgen geprägt ist. Aufgewachsen in einer sozial schwachen Familie, stand sie ab dem 15. Lebensjahr auf eigenen Beinen. Sie arbeitete in verschiedenen Jobs, darunter im Gastgewerbe, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und ihren Traum, eine höhere Schule zu besuchen, zu verwirklichen. Sie erzählt uns über den damaligen Bürgermeister, der sie unterstützte und meinte, dass sie heute ohne ihn vielleicht nicht da wäre, wo sie ist. Sie begann ihre Ausbildung in zwei Schulen, bevor sie ein Praktika im Pflegeheim absolvierte. Anfangs war sie total überfordert, aber zwei Monate später so begeistert, dass sie sich für diese Ausbildung entschied. Sie berichtet uns mit voller Begeisterung wie schön dieser Beruf ist und wie viel man von den Menschen zurückbekommt. Für ihre nächste Station absolvierte Ines ein berufsbegleitendes Studium, um Lehrerin zu werden. Dazwischen sind ihre zwei Kinder gekommen. In der Zeit als Lehrerin wurde Ines gebeten, sich in der Stadtpolitik zu engagieren. Sie wurde Stadträtin und widmete sich der Jugend- und Sozialpolitik. Dabei sind ihr die Jugendlichen bis heute ein wichtiges Herzensthema. Sie meint, wenn sie nur einem von zehn ein wenig helfen kann, ist es den Aufwand wert. Jugendliche sind unsere Zukunft und gehören deshalb in die Mitte unserer Gesellschaft. Zu Beginn hat ihr die Frauenakademie des Renner Instituts in Wien geholfen, sich zu vernetzen und Themen der Führung besser zu lernen. Heute holt sie sich eine Coachin zur Seite, die sie auf unterschiedlichen Ebenen begleitet. Das Amt der Bürgermeisterin trat Ines im Jahr 2020 an. Der Beginn ihrer Amtszeit war besonders schwierig. Nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch weil sie zu Beginn ihren Lehrerberuf weiter ausübte und weil sie niemanden hängen lassen wollte. Eine besondere Herausforderung war und ist es bis heute, dass ihr Lebensgefährte ihr Vorgänger war. Sie wird ständig mit ihm verglichen, was sie anspornt zu beweisen, dass sie ihren eigenen Weg geht, aber auch manchmal ärgert. Besonders schwierig war für sie, dass sie gleich zu Beginn ihrer Amtszeit nicht mit den Menschen in Kontakt kam. Dafür waren die Rückmeldungen für das Projekt "Ein Sommer in Bad Ischl" ausgesprochen positiv. Die Bevölkerung nimmt nun wahr, dass Ines ihren Weg geht und spannende Projekte umsetzt. Das Gestalten ist auch das schönste an ihrem Job, meint sie. Ihr Alltag ist geprägt von guter Organisation. Sonntags wird die Woche geplant und sie betont die Bedeutung eines guten Frauen-Netzwerks, die sich gegenseitig unterstützen. Einen Nachmittag in der Woche hält sie sich frei, um Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Eine Tochter und ein Sohn sind schon erwachsen, ein Sohn ist im Schulanfangsalter und dann gibt es seit zwei Jahren noch zwei Pflegekinder. Ines könnte nie 25 Jahre lang den gleichen Job machen. Auch das Amt der Bürgermeisterin sollte man nicht ewig machen. „Wenn man es ernst meint, dann hängt man sich voll rein und das kann man nicht ewig machen. Dann wird es Zeit etwas Neues anzugehen,“ erzählt sie uns. Irgendwann möchte sie in die Schule zurückkehren und schließt nicht aus, politisch auf nationaler Ebene tätig zu werden. Ihr oberstes Ziel bleibt jedoch, sich selbst treu zu bleiben, einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu haben und Spuren zu hinterlassen.
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    59 mins
  • 045 – Daria & Muriel & Tanja: Studieren am Land
    May 31 2024
    Wir haben uns mit drei jungen Frauen in einer leerstehenden Schule in Ebensee getroffen. Sie nehmen an einem neuen Studienprogramm teil, in dem Studierende ihr akademisches Wissen im ländlichen Raum anwenden. Rurasmus ist ein Auf's-Land-Semester, bei dem Studierende in einer Gemeinde im europäischen ländlichen Raum leben und arbeiten. Dort werden sie von „Buddies“ unterstützt und bekommen Wohn- und Arbeitsraum kostenfrei zur Verfügung gestellt. Rurasmus im Salzkammergut ist Teil des Programms anlässlich der Kulturhauptstadt Europas 2024, aktuell arbeiten dort sechs Studierende an Projekten zum Thema „Neues Wohnen im ländlichen Raum“. Daria Kariakina: Bad Ischl Daria kommt aus St. Petersburg, hat eine deutsche Schule besucht und ist vor 5 Jahren nach Berlin gezogen. In der Millionenstadt St. Petersburg ist Daria gemeinsam mit ihren Eltern, ihrem Bruder, der Uroma und einer Schildkröte in einer Wohnung im 16. Stock aufgewachsen. Der Umzug war die bisher größte Entscheidung in ihrem Leben, die ihr trotzdem verhältnismäßig leichtgefallen ist. Sie studiert Stadtplanung und will mit dem Rurasmus-Semester ihre Wissenslücke zum Planen im ländlichen Raum schließen. In Bad Ischl beschäftigt sie sich mit dem Stadtteil Roith und untersucht Methoden zur sozialen Durchmischung. Sie wohnt in einem der Wohnbauten und betreibt Feldforschung. Der Austausch mit der Bürgermeisterin und Präsentationen vor dem Bauausschuss sind neue Erfahrungen für sie. Daria möchte am Ende des Semesters eine Art Zukunftsanleitung hinterlassen, die als Inspirationsquelle für zukünftige Entwicklungen dienen kann. Tanja Stapelbroek: Ebensee Tanja ist in einem Einfamilienhaus in Nordrhein-Westfalen groß geworden. Architektur hat sie immer schon fasziniert, und über mehrere Entwicklungsschritte kam sie schließlich zum Urbanistik Studium an der Bauhaus Uni in Weimar. In Ebensee beschäftigt sie sich mit dem Leerstand der Marktgasse. Sie hat die Möglichkeit unterschiedliche Methoden auszuprobieren und versucht durch Gespräche, Workshops und Veranstaltungen ein Netzwerk zu knüpfen, da sich Leerstand nur gemeinsam bekämpfen lässt. Vor Ort ist sie Teil eines Lokale-Agenda-Prozesses und arbeitet in einem der leerstehenden Geschäftslokale. Dort hat sie schon unzählige Gespräche, die sie als sehr wertschätzend und wertvoll beschreibt. Ende Juni möchte sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen in einer Zukunftsanleitung zusammenfassen, die auch Grundlage ihrer Masterarbeit sein wird. Muriel Beringer: Grundlsee Muriel ist in einem Mehrgenerationenhaus in Niederbayern aufgewachsen. Ihr Opa hatte einen Malerbetrieb, und sie hat viel Kreativität in ihrer Familie mitbekommen. Sie hat eine soziale, gestalterische und handwerkliche Ader und studiert deshlab Architektur und Stadtplanung in Stuttgart. Muriel hat sich für ein Rurasmus-Semester entschieden, weil sie das Bearbeiten von Lebensgrundlagen im ländlichen Raum spannend findet. Grundlsee kennt sie seit ihrer Kindheit, da sie dort ihre Ferien verbringt und als sie entdeckte, dass Grundlsee am Rurasmus Programm teilnimmt war das wie ein Schrei an sie. Sie beschäftigt sich mit mindergenutzten Gebäuden und denkt neue Wohnmodelle. Muriel wohnt bei einer Gastfamilie und schätzt den Austausch und die vielen Gespräche. Sie bringt sich bei Brauchtums- und Freizeitangeboten ein und hofft, langfristig bleiben zu können. Das Rurasmus-Semester ist für sie ein Umbruch und sie macht Erfahrungen, die sich auf den Rest ihres Lebens auswirken werden. RURASMUS verknüpft das Wissen und die Gedanken einer jüngeren Generation mit dem Bedarf des ländlichen Raums. Die Schlusspräsentation im Salzkammergut findet am 30. Juni statt. Wir wünschen Daria, Muriel und Tanja viel Erfolg und hoffen, dass noch viele Gemeinden und Studierende an diesem Programm teilnehmen werden.
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    1 hr