Mutige Frauen braucht das Land

By: Elisabeth Leitner & Raffaela Lackner
  • Summary

  • Ein Podcast von Frauen über Frauen, die für das Land leben und lustvoll ihre Perspektiven erweitern. Übers Land, Thesen, Krisen, Lebensmodelle bis hin zu Zukunftsvisionen und Strategien.
    CC BY NC ND
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Episodes
  • 052 – Christine Mösl: Finde dein Inneres Strahlen
    Dec 31 2024
    Christine wuchs mit sechs Geschwistern auf einem Biobauernhof auf, umgeben von Natur. Sie lernte ihren Mann bereits mit 17 Jahren kennen. Die beiden sind heute seit 18 Jahren ein Paar und leben mit drei Kindern in einem selbst gebauten Holzhaus in Strobl. Sie hat bereits verschiedenste spannende Ausbildungen absolviert und ist Gastrosophin, Käsesommelier und war bereits selbständig mit dem arrangieren von Geschenkskisterl, als Kräckerbäckerin und Keramikerin. Trotzdem gab es eine Zeit in ihrem Leben, in der sie sehr unglücklich war, obwohl sie alles hatte, was sie sich immer erträumt hatte. Ihre innere Unruhe und Suche haben sie auf die Spur ihrer hormonellen Balance geführt. Sie ist auf eine neue Ausbildung aufmerksam geworden und seit dieser ist in ihrem Leben kein Stein mehr auf den anderen geblieben. Ihre Reise zur Zyklusberatung begann, als sie auf einem Workshop in Wien mehr über den Zusammenhang zwischen Hormonen, Zyklus und allgemeinem Wohlbefinden erfuhr. Sie stellte fest, wie wenig sie über ihren eigenen Körper und die zyklischen Veränderungen wusste und erkannte, dass das Wissen über den eigenen Zyklus ihr dabei hilft, ein tieferes Verständnis für sich selbst zu entwickeln. Diese Erkenntnisse veränderten ihr Leben und ihre Perspektive auf Gesundheit und Wohlbefinden. Christine reagiert mittlerweile sehr schnell, weil sie jetzt genau weiß, wie sie und ihr Hormonhaushalt funktionieren. Auch ihre Kinder kennen sich mehr und mehr damit aus. Wir haben unser Leben immer selbst in der Hand und können mit kleinen Schritten mehr bewirken als wir glauben. Durch die Ausbildung zur Zyklusmentorin hilft Christine anderen Frauen, ihren Körper und ihren Zyklus besser zu verstehen und zu akzeptieren. Christine erklärt, wie wichtig es ist, sich die Zeit zu nehmen, sich selbst zu spüren und zu reflektieren, hören auf was der Körper uns sagen möchte. Dabei kann beispielsweise ein Zyklustagebuch helfen. Sie spricht darüber, wie Stress, falsche Ernährung und das Fehlen von Achtsamkeit die hormonelle Balance stören können und welche einfachen Maßnahmen helfen, wieder in Einklang zu kommen. Besonders die zyklusbasierte Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle. Christine erklärt, wie sie selbst ihren Lebensstil angepasst hat – von der Umstellung auf koffeinfreien Kaffee über die Einführung von ätherischen Ölen bis hin zu gezielten Stressmanagement-Techniken, die ihren Alltag ausbalancieren. Besonders wichtig ist es, Pausen bewusst einzubauen, um dem Körper die nötige Erholung zu bieten. Wir Frauen sollten mehr auf die vier Phasen im Zyklus Rücksicht nehmen. Unsere Bedürfnisse in diesen Phasen sind mit jenen in den vier Jahreszeiten vergleichbar. Neben ihrer direkten Arbeit mit Frauen als Zyklusmentorin führt Christine auch Retreats und Workshops durch, in denen sie Frauen Raum gibt, sich auszutauschen und mehr über ihren Körper und ihre hormonellen Bedürfnisse zu lernen. Sie erklärt, wie wichtig es ist, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen und das Thema Zyklus und Hormone aus dem Tabu-Bereich holen. Christine spricht auch über ihre Erfahrungen als Mutter und Unternehmerin, wie sie die Balance zwischen Familie, Selbstständigkeit und ihrem beruflichen Engagement findet und welche Herausforderungen sie dabei bewältigen muss. Ihr Lebensmotto „Lebe, liebe, lache“ spiegelt ihre positive Einstellung und ihre Bereitschaft wider, mit Herausforderungen aktiv umzugehen und aus ihnen zu wachsen. Disclaimer: Christine Mösl ist Zyklusmentorin und begleitet Frauen auf ihrem Weg zu mehr Wohlbefinden. Die Informationen, die du hier hörst, dienen der Weiterbildung. Die Inhalte ersetzen keine ärztliche Beratung.
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    54 mins
  • 051 – Lisa Frenkenberger: Kauf regional
    Nov 30 2024
    Wir besuchen Lisa Frenkenberger, die in Thalgau lebt und einen alten Kramerladen wiederbelebt hat. Sie stammt aus Thalgau, war einige Jahre in einer Nachbargemeinde ansässig und lebt nun wieder hier. Mit ihren 35 Jahren hat sie schon viele Stationen hinter sich. Ihre Liebe zur Regionalität wurzelt bereits in ihrer Kindheit, als sie im Sommer auf der Alm verbracht hat. Dort hat sie viel Praktisches fürs Leben gelernt, sagt sie, und auch viele Werte mitgenommen. Diese Erfahrungen, gepaart mit ihrem Interesse an Umweltwissenschaften und regionalen Produkten, bildeten das Fundament für ihr heutige Tun – sowohl privat, beruflich als auch politisch. Nach der Matura arbeitete Lisa in der Salzburger Landesregierung, bevor sie „Energiewirtschaft“ an der FH Kufstein studierte. Doch schnell wurde ihr klar, dass sie nicht für globale Energiewirtschaft, sondern für regionale Themen arbeiten wollte. Mit ihrer Bachelorarbeit über einen Energienutzungsplan für ihre Heimatgemeinde machte sie den ersten Schritt in diese Richtung. Ihr Masterstudium „Umwelt- und Ressourcenmanagement mit Schwerpunkt ländlicher Entwicklung“ absolvierte sie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Der damalige Bürgermeister knüpfte an ihre Interessen und ihr Engagement an und holte Lisa in die Kommunalpolitik. Bis dahin hatte sie sich absolut nicht für Politik interessiert aber es war und ist für sie absolut spannend sich für die eigene Gemeinde einzusetzen. Er ermöglichte es ihr sich zu engagieren, indem er den Sitzungstag verschob oder ihr auch einmal das Zugticket zahlte, als es notwendig war, dass sie für einen Fototermin nach Thalgau kam. Als es zum Bürgermeisterwechsel kam, sagte sie ganz klar, dass sie sich als Vizebürgermeisterin aufstellen lassen würde. In dieser Funktion begleitete sie einen Bürgerbeteiligungsprozess. Daraus entstanden Projekte wie „Thalgau Mobil“ oder das „Thalgauer Kisterl“ – aus dem sich später die Idee für einen Laden mit regionalen Produkten entwickelte. Dieser Kramerladen, der nach der Schließung des alten Ladens entstand, war ihre Chance, ihre Vision von regionaler Ernährung und Nachhaltigkeit umzusetzen. Der Übergang war nicht einfach, doch Lisa ging das Projekt mit viel Idealismus und einem klaren Konzept an. Der Laden bietet Produkte aus der Region, sowie ein Frühstücksangebot und Mittagssnacks. Der „Renner“ ist weiterhin die Leberkässemmel schmunzelt Lisa im Gespräch. Lisa hat sich Schritt für Schritt alles beigebracht und das Konzept mit einer einfachen Excel Liste gestartet. Sie arbeitet mit einem motivierten Frauen-Team, das mit ihr gemeinsam das Konzept lebt und auch ihre Familie und Freunde unterstützen sie tatkräftig, auch wenn sie anfangs über diesen beruflichen Schritt überrascht waren. Neben ihrer Arbeit im Kramerladen ist Lisa auch weiterhin in der Politik aktiv und leitet den Bauausschuss. Ihre Gemeinde wurde im Jahr 2021 mit dem LandLuft Baukulturgemeindepreis ausgezeichnet und eine Besonderheit ist es, dass alle öffentlichen Gebäude multifunktional genutzt werden. Für die Zukunft wünscht sich Lisa eine stärkere Wertschätzung von Lebensmitteln, die ihrer Meinung nach durch Werbung und billigen Konsum entwertet werden. Es braucht mehr Frauen in der Gemeindepolitik, da diese ganzheitlicher denken und arbeiten. Sie möchte Frauen ermutigen, ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen und einen Beitrag zu leisten. Ihr Lebensmotto lebt sie schon wunderbar vor: „Nimm dein Glück selbst in die Hand.“ Wir wünschen ihr, viele Kund:innen die bewusster und regionaler Einkaufen, damit ihr Kramerladen und der Einsatz für die Region bestehen bleiben kann!
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    1 hr and 1 min
  • 050 – Eva Rubin: Trotzdem
    Oct 31 2024
    Wir sind wieder zu Besuch in Göltschach, einer kleinen Ortschaft in der Gemeinde Maria Rain in Kärnten und zu Gast bei Architektin Eva Rubin. Begeistert von ihrem selbst geplanten und auch gebauten Lehmhaus mit direkten Bezügen zur umliegenden Natur, mit Vogelgezwitscher im Hintergrund und vielen Ecken mit spannenden Geschichten durften wir sie intensiv und für unseren Podcast auch das erste Mal in Überlänge interviewen. Zu spannend und begeistert sind wir von ihrem bewegenden Leben und ihren Geschichten. Der Einstieg in die Folge beginnt mit dem Besprechen von Vorbildern. Eva Rubin meint, dass man sich Vorbilder selbst aussucht und in dem Sinn waren ihre Eltern zwar keine Vorbilder aber dennoch sehr prägende Menschen in ihrem Leben. Die Art wie ihre Mutter gelebt hat, ihr Charakter, haben Eva sehr beeindruckt. Ihr Vater Roland Rainer, ein sehr renommierter österreichischer Architekt, hat Konflikte gebraucht um sich selbst zu spüren und war eine sehr dominante Person. Beide haben Spuren und Prägungen bei ihr hinterlassen. Eva berichtet uns von der Reise ihrer Eltern nach dem Krieg, die sie zuerst nach Berlin und dann unter einer LKW Plane über die österreichische Grenze nach Ysper in Niederösterreich geführt hat. Dort hat sie einen wichtigen Teil ihrer Kindheit verbracht. Diese Zeit war von einer starken sensorischen Wahrnehmung und Freiheit geprägt. „Ich war als Kind immer draußen, bei jedem Wetter“, reflektiert sie. Diese Erlebnisse führten zu einer tiefen Sensibilität für atmosphärische Eindrücke, die sie bis heute prägen. Mit ihrem Wechsel nach Wien hat sich viel verändert. Sie lebten in einem Bungalow in der Wiener Werkbundsiedlung, dort gingen bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Architektur ein und aus. Die Gespräche die dort geführt wurden, hat sie als Kind oft unter dem Küchentisch belauscht. Sie hat die „Architektur mit der Muttermilch mitbekommen“, beschreibt sie ihren Zugang und Grund warum sie sich für dieses Studium entschied. Ihr Vater war nicht gerade begeistert davon, weil er sie eher in der Modebranche sehen wollte. Trotzdem entschied sie sich für die Architektur und wollte nicht bei ihrem Vater studieren, der damals an der Akademie unterrichtete, sondern wählte ihren eigenen Weg. Nach dem Studium arbeitete sie aber doch für ihn und erlebte die damaligen Studentenproteste, die schließlich sogar zu einer Zerrüttung der Beziehung zu ihrem Vater führten. „Mein Vater dachte, ich würde mit den Revolutionären konspirieren“, was sie tief verletzte. Dies führte zu einem Bruch zwischen den beiden der acht Jahre mit Stillschweigen andauerte. In dieser Zeit lernte sie aber auch ihren Mann, Egon Rubin kennen. Mit ihm zog sie schließlich nach Kärnten und vollzog einen totalen Kultur-Wechsel. Von einem kulturell geprägten Leben mit akademischen Diskussionen und Opernball in ein bäuerliches Milieu in dem mit Frauen oft nicht einmal direkt kommuniziert wurde. Gemeinsam mit ihrem Mann haben sie zuerst eine Keusche umgebaut um dort in sehr einfachen Verhältnissen zu leben. Durch das Renovieren sind die beiden noch mehr zusammengewachsen. Es wurde auch selbst Gemüse angebaut. Mit den Kindern wurde viel gelesen, gespielt und in der Natur bewegt. Sie haben sich die Welt in der sie leben wollten selber geschaffen und gestaltet. Sie selbst schöpft aus jeder Situation heraus ihre Kreativität. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Eva Rubin eine Verfechterin des „Umbauens“ ist. Sie ist überzeugt, dass man „alles zum Besseren umbauen“ kann und dass die Qualität eines Umbaus auch viel direkter erlebt werden kann. Abschließend betont sie, dass „Frauen stark sein müssen“. Zudem verrät sie uns, dass sie immer noch gerne zum Donauwalzer tanzt und sie gibt ein ganz klares „TROTZDEM“ auf die Frage nach ihrem Lebensmotto. Besser hätten wir diese Folge auch nicht auf den Punkt bringen können. Liebe Eva, danke für deine Kraft mit der du die Baukultur prägst und uns beeindruckst.
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    1 hr and 32 mins

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