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  • "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen"
    Jan 31 2025
    "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" ist ein bekanntes Wort vom heutigen Heiligen und es klingt freundlich und easy und locker und leicht. Aber das war es nicht wirklich. Bis dahin war es ein sehr weiter Weg. Johannes Bosco wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Seinen Vater verliert er früh, aber seine Mutter liebt ihn und seine Brüder sehr und gibt ihm ein grenzenloses Vertrauen in Gott mit auf den Weg. Johannes ist ein fröhlicher Mensch, der die zauberhafte Gabe hat, auf Menschen zugehen zu können, sie wunderbar zu unterhalten und leicht und locker auch von Gottes Liebe zu erzählen. Er wird Priester und erlebt in Turin das harte Leben der Jugendlichen, die aus den Dörfern in die Städte ziehen, um Arbeit zu finden, aber unversorgt und überfordert oft im Gefängnis landen. Dort findet Don Bosco seine Lebensaufgabe."Erziehung ist eine Sache des Herzens", sagt er und hat mit seiner Pädagogik einen ganz neuen Weg eingeschlagen: Er hat die Jugendlichen gefördert, ihnen zugehört, sie begleitet. Ihm ging es dabei immer um eine ganzheitliche Erziehung. Er will den Jugendlichen immer auf Augenhöhe begegnen. Sein Erziehungsstil, der auf Liebe, Einsicht, Glaube und Prävention setzte, statt auf harte Strafen, war revolutionär für die damalige Zeit. Und es gibt so viel zu tun, dass er nach Gleichgesinnten sucht, die ihm helfen, den vielen tausend Jugendlichen gerecht zu werden, ihnen Heimat, Geborgenheit und Ausbildung zu verschaffen. Es entstehen die großen Frauen- und Männergemeinschaften der salesianischen Familie, die bis heute in über 133 Ländern im Dienst von Kindern und Jugendlichen stehen, um Zukunftsperspektiven zu schaffen."Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" muss die Grundhaltung des Herzens sein, wenn man bis an die Ränder gehen will, Jugendliche aus den Gefängnissen und den Spiralen der Gewalt holen will und sich sicher ist, dass selbst im noch so rauen Burschen ein guter Kern steckt. "Ich will euch hier und ewig glücklich sehen." - Von diesem Wunsch war das ganze Leben Don Boscos bestimmt. Wie kein anderer hat er mit seinem ganzen Lebenseinsatz junge Menschen begleitet. Jeder einzelne junge Mensch war für ihn wichtig, weil er wusste und fest glaubte, dass Gott jeden Menschen liebt.
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    3 mins
  • Heute richtig handeln!
    Jan 30 2025
    Am letzten Sonntag war der Gottesdienst um 11.00 Uhr ziemlich gut besucht und ich habe mich gefreut auf das gemeinsame Singen und Beten. Das erste Lied war angezeigt, der Organist hat das Lied schon ein wenig angespielt und dann begann die erste Strophe. Der Priester, der sehr gut singen kann, stand am Mikrophon und hat kräftig mitgesungen: aber leider ein ganz anderes Lied. Er hat es nicht gemerkt, die Leute in den Bänken waren verblüfft und wurden leiser und dann still, und dann hat es der Organist gemerkt und hat dann von vorn begonnen. Und alle zusammen haben das Eingangslied gesungen. Das kann passieren, dass jemand vor lauter Selbstbewusstsein sein Ding durchzieht, ohne zu merken, dass da gerade durch ihn was völlig schiefläuft. Und dann kam dieses schöne Evangelium von Jesus, der in der Synagoge zuhause in Nazareth war. Man gibt ihm die Buchrolle mit dem Jesajatext und er liest vor, was dort steht: "Der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt" und nachdem er die ganze Passage vorgelesen hat, legt er die Rolle zurück und erläutert: "Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt" Ganz schön selbstbewusst, finde ich. Und das denken wahrscheinlich auch die Zuhörer in der Synagoge. Sie hatten zwar schon viel über ihn gehört, aber so etwas aus seinem Mund, das ist doch was anderes. Und Jesus hat damit sein Programm erläutert, wie er leben und was er verkünden wird. "Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe." Und wenn wir genau hinhören und hinschauen entdecken wir darin eine Handlungs- und Lebensanweisung für Christen: den Armen gute Nachrichten zum Leben bringen, in sich selbst gefangenen Wege zu den Menschen verkünden, Blinden zeigen, wo es langgeht und den Erschöpften und Zerschlagenen Hilfe zu Leben geben. Und das gilt nicht nur für die Jünger damals, sondern ebenso für uns. Mit diesem einfachen und trotzdem dem machtvollen Wort: HEUTE!
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    3 mins
  • Beten ist nie langweilig!
    Jan 29 2025
    In dieser Woche, also von Montag bis Freitag haben wir wieder "Klosterwoche im Mutterhaus" für die sechsten Klassen unserer St. Franziskusschule mit Gymnasium und Realschule. Bis 2019 war das jedes Jahr und dann kam erst Corona und dann der Umbau unseres Mutterhauses. Also haben wir den Spieß umgedreht und haben in den letzten vier Jahren "Klostertage in der Schule" gemacht. Einige Schwestern sind mit in die Schule gekommen und wir haben so einen klösterlichen Vormittag zusammen gestaltet. Nun also erstmals wieder im Mutterhaus. Vom Morgenlob in der Kapelle über Exkursionen durchs Haus bis zu kreativen Angeboten und auch gemeinsamem Frühstück. Ende mit einer schriftlichen und mündlichen Reflektion, einer Runde mit der Chance, eine letzte Frage zu stellen und dem Mittagsgebet.Und diese Fragerunde, die hat mich vorgestern, mit der Klasse 6b sehr beeindruckt. Viele kluge und gut durchdachte Fragen haben mich vor manch knifflige Überlegungen gestellt. Warum sind sie ausgerechnet Franziskanerin geworden, es gibt doch so viel andere Möglichkeiten? Oder: Waren Sie schonmal so richtig wütend auf eine Mitschwester und was haben Sie dann gemacht" Ist es nicht langweilig, jeden Tag mehrmals zu beten?" Um nur einige zu nennen. Und ich habe immer ehrlich geantwortet, ohne die Schüler:innen zu überfordern. Meine Entscheidung für die Franziskanerinnen konnte ich leicht erklären, weil ich schon sehr früh, bei den ersten Besuchen gemerkt hatte, welch guter Geist unter den Schwestern herrschte und wie heiter und vergnügt sie oft waren. Und das mit der Wut auch, weil es stimmt, dass man wütend wird und ich dann den Tipp gegeben habe, sich spätestens am Abend zu versöhnen und die Sache aus der Welt zu schaffen. Und das mit dem beten, konnte ich so nicht bestätigen: ja manchmal bin ich müde oder merke, dass mir so viel anderes durch den Kopf geht. Aber langweilig, das ist es nie. Weil man nie genau weiß, was zwischen mir und Gott geschieht, welcher Psalmvers mich heute anspricht oder welcher Bibeltext mich heute betroffen macht. Beten ist SEIN vor Gott und das ist nie langweilig.
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    3 mins
  • Wahrheit tief verborgen!
    Jan 28 2025
    Für Thomas von Aquin, dessen Tag wir heute feiern, war die Stadt Köln Ursprungsort seines späteren Wirkens. Von 1248 bis 1252 lebte und studierte er hier.In Köln war er mit seinem Lehrer Albertus Magnus (1200-1280) an der Gründung des Studienhauses der Dominikaner beteiligt, das zum Vorläufer der Universität wurde. In Köln erhielt er als Assistent Alberts die wesentlichen Prägungen seines Denkens. Dort entstanden seine ersten Werke. Und in Köln empfing er die Priesterweihe. Ich habe meine Mitschwester, die begeisterte Theologin ist gefragt, was ihr zu Thomas von Aquin so ganz spontan einfallen würde. Und sie hat gelacht und mir zwei Dinge erzählt: zum einen, dass es seinen Schreibtisch wohl noch gibt, der an der Seite, an dem Thomas zu sitzen pflegte, halbrund ausgesägt war, weil Thomas eine solche Körperfülle hatte, dass es sonst zu unbequem gewesen wäre. Und sie hat von einer Führung in der Kölner Diözesan- und Dombibliothek erzählt, wo man ihnen frühe theologische Werke zeigen konnte, die Thomas zu seinem Studium benutzt hat und wo Thomas als Student reingeschrieben, Randbemerkungen und neuere Erkenntnisse drübergeschrieben hatte. Man konnte das genau nachweisen, weil man die Handschrift erkannt hat. Was mir und uns zu diesem großen Theologen, glaub ich, eher bekannt ist, ist eine seine großen Hymnen, aus seinen Dichtungen und Gebeten zur damals neu aufgekommenen Fronleichnamsprozession und grundsätzlich zur Anbetung der hl. Eucharistie. "Gottheit tief verborgen" wobei die ursprüngliche Übersetzung, wenn man seinem Werk und Denken folgen würde eigentlich heißen müsste: "Wahrheit tief verborgen, betend nah ich Dir" Mich beeindruckt sehr, dass ein so großer Universalgelehrter seiner Zeit, solche tiefgründigen Hymnen und Gebete geschrieben hat, die der einzigen Wahrheit seines Lebens huldigt, dem Herrn Jesus Christus.
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    3 mins
  • Auf bewährten Wegen Neues wagen
    Jan 27 2025
    Eine junge Frau, gerade einmal 17 Jahre alt, wächst beim Onkel am Gardasee auf, weil ihre Eltern kurz nacheinander gestorben sind. Ursprünglich aus bäuerlichem Umfeld kommend und solide christlich erzogen, lernt sie das luxuriöse Leben der vornehmen Gesellschaft der Renaissance kennen und es gefällt ihr absolut nicht. Sie tritt deshalb in den dritten Orden des heiligen Franziskus, einer Laiengemeinschaft, ein und widmete sich vorrangig der Kindererziehung.Sie erkennt, wie ungebildet die Kinder ihrer Heimat aufwachsen: Schulen gibt es nicht, die Eltern waren unwissend und maßen einer gediegenen Ausbildung kein besonderes Gewicht bei. In ihrem Heimatort kann sie zunächst einige Freundinnen überreden, zusammen mit ihr eine Art regelmäßige Schule zu organisieren. Wegen ihres großen Erfolges lädt man sie 1516 nach Brescia ein, um dort ähnliches zu versuchen. Mehr und mehr erkennt Angela Merici, wie wichtig für das Wohlergehen der Familien und für eine zivilisierte Gesellschaft eine umfassende Bildung und Erziehung gerade der Mädchen und Frauen ist.Und aus diesem kleinen Anfang, einer jungen Frau und einiger Freundinnen, wird der große Orden der Ursulinen, dem neben den Jesuiten die Erziehung und Bildung großer Teile der Jugend Europas und Amerikas anvertraut ist. Angela verfasste Merkschriften und ein Vermächtnis, beide Schriften mit Anleitungen für Erzieherinnen. Glaubenspraxis und Pädagogik der Angela wirkten beispielgebend und machten sie zur gesuchten Ratgeberin und wichtigen kirchlichen Reformerin in ihrer Zeit.Zwei Merksätze von ihr, also bald mehr als 500 Jahre alt, gebe ich Ihnen gerne mit in den Tag: "Übt gegenüber jedermann Freundlichkeit und gebt vor allem Acht, dass eure Weisungen nicht unter Zwang erfüllt werden. Denn Gott hat einem jeden die Freiheit verliehen. Darum zwingt niemand, sondern gebt nur Hinweise, ruft und ratet! Handeln, wie der Geist es eingibt. Weitergeben, was Jesus lehrt. Auf bewährten Wegen Neues wagen."
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    3 mins
  • Wie wird man glaubwürdig?
    Jan 24 2025
    Einen besonders gütigen und liebenswerten Heiligen feiern wir mit der Kirche heute. Franz von Sales hat von 1567 bis 1622 gelebt. Er hat nach Studien in Jura und Philosophie noch Theologie studiert. Statt eine glänzende Karriere im diplomatischen Dienst zu beginnen, ließ er sich aber zum Priester weihen und wurde einer der besten Prediger seiner Zeit und damit beauftragt, die Bevölkerung rings um den Genfer See wieder zum katholischen Glauben zurück zu bringen. Weil die Machthaber den Einwohnern verboten haben, seine Predigten zu besuchen, nutzte er intensiv die damals komplett neuen Medien: in einer klaren und einfachen Sprache druckte er die damals hochmodernen Flugblätter und heftet sie an Häuser, Zäune und Bäume. Und er brachte seine Botschaft in der Landessprache, was damals absolut unüblich und sensationell war. Franz von Sales war glaubwürdig in einer Sprache, die Gehör und Glauben fand. Franz war ein begnadeter Prediger und ein vorbildlicher Seelsorger, dem es um die persönliche Vertiefung des Glaubens jedes Einzelnen ging. Seine Liebenswürdigkeit und die Übereinstimmung von Worten und Taten in seiner Lebensführung brachten ihm das Vertrauen der Menschen. Dieser Wesenszug seiner Persönlichkeit gefällt mir besonders gut: die Übereinstimmung von Worten und Taten. Ein sehr aktuelles Beispiel für das Eintreten für den eigenen Glauben in Wort und Tat hat vorgestern eine starke Frau gegeben. Beim traditionellen Gebetsgottesdienst zur Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump hat die anglikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde das neue Staatsoberhaupt um Barmherzigkeit für Migranten und sexuellen Minderheiten gebeten. Sie sagt am Schluss: "Ich bitte Sie, Herr Präsident, Erbarmen mit denjenigen in unseren Gemeinden, deren Kinder fürchten, dass ihre Eltern weggenommen werden, und dass Sie denjenigen helfen, die vor Kriegsgebieten und Verfolgung in ihrem eigenen Land fliehen, Mitgefühl und willkommen hier zu finden. Unser Gott lehrt uns, dass wir dem Fremden gnädig sein sollen, denn wir waren alle einst Fremde in diesem Land. Möge Gott uns die Kraft und den Mut geben, die Würde eines jeden Menschen zu ehren, einander in Liebe die Wahrheit zu sagen und demütig miteinander und unserem Gott zu wandeln, zum Wohle aller Menschen, zum Wohle aller Menschen in dieser Nation und der Welt. Amen.”
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    3 mins
  • Mitten im Leben
    Jan 23 2025
    Heute Abend gehe ich mit meiner Mitschwester in die Kneipe. Das tun wir sonst nie. Aber diesmal sind wir quasi dienstlich dort. Es gibt schon sehr viele Jahre eine Reihe, die "Thekentheologie" heißt und von den Pallottinern in Olpe ins Leben gerufen worden ist und die von der Gruppe "Pallotti unterwegs" geleitet wird. Wir gehen also ins "Anno 1831", eine Kneipe, die nur zwei Straßen weiter von uns aus in einem sehr schönen alten Fachwerkhaus ihr Domizil hat. Es geht diesmal also um "Mitten im Leben", um die Frage, wie Olper Franziskanerinnen heute leben. Spannend finde ich ja schon einmal den Namen der Kneipe, die "Anno 1831" heißt, weil das Haus aus dem Jahr nachgewiesen ist. Ein Jahr vorher, also 1830, ist unsere Gründerin zwei Straßen weiter geboren und hat unsere Gemeinschaft 1859 gegründet und wurde 1863 bestätigt.Einige Leute haben dieser Tage schon angekündigt, dass sie kommen werden und einer wollte wissen, ob wir die Vorbereitungen abgeschlossen hätten. Ich war etwas verblüfft, weil wir keine Vorträge halten wollen, sondern vom normalen Leben bei uns erzählen und Fragen, die man auch auf Bierdeckel schreiben kann, beantworten werden. Spannend finde ich die Frage, was denn "Mitten im Leben" bedeuten kann. Ich denke, jeder Mensch, der sich einigermaßen im familiären, städtischen oder dörflichen Umfeld bewegt, der sich bei Dingen, die ihn interessieren oder herausfordern, einbringt, der seinen Glauben oder seine Lebenseinstellungen lebt und dafür einsteht, ist Mitten im Leben. Vielleicht stellt sich die Frage eher daher, wenn man vom kontemplativen Klosterbegriff ausgeht, die von dicken Mauern umgebene Abteien meint und sich wundern würde, wie sehr diese Schwestern und Brüder mitten im Leben sind.Ich bin also gespannt und falls Sie Lust haben, herzliche Einladung. Um 19.00 Uhr geht es los. Und vielleicht ist die Frage für Sie selbst zu Hause interessant: Bin ich, egal wie ich unterwegs bin, eigentlich mitten im Leben oder bewege ich mich nur in der engen kleinen Blase?
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  • Nicht die Hoffnung verlieren!
    Jan 22 2025
    Haben Sie vielleicht die Einsetzung des amerikanischen Präsidenten angeschaut, in Ausschnitten, oder in den Nachrichten oder Brennpunkten? Es galt mal als das Hochamt der amerikanischen Demokratie. Dieser Einzug, die Wechsel von Musik, Texten und bedeutungsvollen Symbolen, der Eid mit der Hand auf der Bibel und die Hymne. Über all das Drumherum diesmal kann man hinwegsehen, aber die Rede des neuen Präsidenten kann nur Entsetzen ausgelöst haben. Ich habe mal geschaut, wie das vor 4 Jahren war – nach der ersten Trump-Ära und am ersten Tag von Joe Biden. Amanda Gorman, eine junge Dichterin, war eingeladen zu diesem Akt einen Text zu lesen. Aber es war völlig anders als sonst: sie hat aus der Not kommend im Angesicht der letzten vier Jahre, ihrem Land neue Hoffnung gegeben. Wenn Sie können, lesen Sie mal in Ruhe den ganzen Text. Ich lese Ihnen einige Zeilen daraus vor:"Wenn der Tag kommt, fragen wir uns, wo können wir Licht finden in diesem nicht enden wollenden Schatten? Wir durchwaten den Verlust, den wir mit uns tragen. Wir haben gelernt, dass Ruhe nicht immer Frieden bedeutet. In den Normen und Vorstellungen von dem, was richtig sei, ist Gerechtigkeit nicht immer zu finden. Doch in uns brach die Morgendämmerung an, bevor wir es merkten. Irgendwie haben wir es geschafft, irgendwie haben wir eine Nation erlebt, die nicht zerbrochen ist - sie ist nur noch nicht fertig." Und einen Abschnitt weiter sagt sie: "Wir schauen nicht auf das, was zwischen uns steht, wir schauen auf das, was vor uns steht. Wir schließen die Kluft, weil wir die Zukunft an die erste Stelle setzen und die Unterschiede hinter uns lassen. Wir strecken die Waffen, so können wir uns umarmen. Niemandem schaden und den Einklang mit allen - das möchten wir." Und mittendrin steht noch: "Die Bibel sagt, dass wir davon träumen dürfen, dass jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum sitzen wird und niemand mehr Angst und Schrecken verbreitet. Wenn wir es heute begreifen, dann wird dieser Sieg nicht in der Klinge liegen, sondern in den Brücken, die wir bauen. Das ist ein Versprechen, das wir einlösen müssen. Das ist der Hügel, den wir erklimmen." Soweit Amanda Gorman 2021. Und wieder hoffe ich und viele andere sehr, dass dieses Land und die Welt die nächsten vier Jahre übersteht und die Hoffnung nicht verliert.
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    3 mins