Morgenimpuls

By: DOMRADIO.DE
  • Summary

  • Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.
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Episodes
  • "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen"
    Jan 31 2025
    "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" ist ein bekanntes Wort vom heutigen Heiligen und es klingt freundlich und easy und locker und leicht. Aber das war es nicht wirklich. Bis dahin war es ein sehr weiter Weg. Johannes Bosco wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Seinen Vater verliert er früh, aber seine Mutter liebt ihn und seine Brüder sehr und gibt ihm ein grenzenloses Vertrauen in Gott mit auf den Weg. Johannes ist ein fröhlicher Mensch, der die zauberhafte Gabe hat, auf Menschen zugehen zu können, sie wunderbar zu unterhalten und leicht und locker auch von Gottes Liebe zu erzählen. Er wird Priester und erlebt in Turin das harte Leben der Jugendlichen, die aus den Dörfern in die Städte ziehen, um Arbeit zu finden, aber unversorgt und überfordert oft im Gefängnis landen. Dort findet Don Bosco seine Lebensaufgabe."Erziehung ist eine Sache des Herzens", sagt er und hat mit seiner Pädagogik einen ganz neuen Weg eingeschlagen: Er hat die Jugendlichen gefördert, ihnen zugehört, sie begleitet. Ihm ging es dabei immer um eine ganzheitliche Erziehung. Er will den Jugendlichen immer auf Augenhöhe begegnen. Sein Erziehungsstil, der auf Liebe, Einsicht, Glaube und Prävention setzte, statt auf harte Strafen, war revolutionär für die damalige Zeit. Und es gibt so viel zu tun, dass er nach Gleichgesinnten sucht, die ihm helfen, den vielen tausend Jugendlichen gerecht zu werden, ihnen Heimat, Geborgenheit und Ausbildung zu verschaffen. Es entstehen die großen Frauen- und Männergemeinschaften der salesianischen Familie, die bis heute in über 133 Ländern im Dienst von Kindern und Jugendlichen stehen, um Zukunftsperspektiven zu schaffen."Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" muss die Grundhaltung des Herzens sein, wenn man bis an die Ränder gehen will, Jugendliche aus den Gefängnissen und den Spiralen der Gewalt holen will und sich sicher ist, dass selbst im noch so rauen Burschen ein guter Kern steckt. "Ich will euch hier und ewig glücklich sehen." - Von diesem Wunsch war das ganze Leben Don Boscos bestimmt. Wie kein anderer hat er mit seinem ganzen Lebenseinsatz junge Menschen begleitet. Jeder einzelne junge Mensch war für ihn wichtig, weil er wusste und fest glaubte, dass Gott jeden Menschen liebt.
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    3 mins
  • Heute richtig handeln!
    Jan 30 2025
    Am letzten Sonntag war der Gottesdienst um 11.00 Uhr ziemlich gut besucht und ich habe mich gefreut auf das gemeinsame Singen und Beten. Das erste Lied war angezeigt, der Organist hat das Lied schon ein wenig angespielt und dann begann die erste Strophe. Der Priester, der sehr gut singen kann, stand am Mikrophon und hat kräftig mitgesungen: aber leider ein ganz anderes Lied. Er hat es nicht gemerkt, die Leute in den Bänken waren verblüfft und wurden leiser und dann still, und dann hat es der Organist gemerkt und hat dann von vorn begonnen. Und alle zusammen haben das Eingangslied gesungen. Das kann passieren, dass jemand vor lauter Selbstbewusstsein sein Ding durchzieht, ohne zu merken, dass da gerade durch ihn was völlig schiefläuft. Und dann kam dieses schöne Evangelium von Jesus, der in der Synagoge zuhause in Nazareth war. Man gibt ihm die Buchrolle mit dem Jesajatext und er liest vor, was dort steht: "Der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt" und nachdem er die ganze Passage vorgelesen hat, legt er die Rolle zurück und erläutert: "Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt" Ganz schön selbstbewusst, finde ich. Und das denken wahrscheinlich auch die Zuhörer in der Synagoge. Sie hatten zwar schon viel über ihn gehört, aber so etwas aus seinem Mund, das ist doch was anderes. Und Jesus hat damit sein Programm erläutert, wie er leben und was er verkünden wird. "Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe." Und wenn wir genau hinhören und hinschauen entdecken wir darin eine Handlungs- und Lebensanweisung für Christen: den Armen gute Nachrichten zum Leben bringen, in sich selbst gefangenen Wege zu den Menschen verkünden, Blinden zeigen, wo es langgeht und den Erschöpften und Zerschlagenen Hilfe zu Leben geben. Und das gilt nicht nur für die Jünger damals, sondern ebenso für uns. Mit diesem einfachen und trotzdem dem machtvollen Wort: HEUTE!
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    3 mins
  • Beten ist nie langweilig!
    Jan 29 2025
    In dieser Woche, also von Montag bis Freitag haben wir wieder "Klosterwoche im Mutterhaus" für die sechsten Klassen unserer St. Franziskusschule mit Gymnasium und Realschule. Bis 2019 war das jedes Jahr und dann kam erst Corona und dann der Umbau unseres Mutterhauses. Also haben wir den Spieß umgedreht und haben in den letzten vier Jahren "Klostertage in der Schule" gemacht. Einige Schwestern sind mit in die Schule gekommen und wir haben so einen klösterlichen Vormittag zusammen gestaltet. Nun also erstmals wieder im Mutterhaus. Vom Morgenlob in der Kapelle über Exkursionen durchs Haus bis zu kreativen Angeboten und auch gemeinsamem Frühstück. Ende mit einer schriftlichen und mündlichen Reflektion, einer Runde mit der Chance, eine letzte Frage zu stellen und dem Mittagsgebet.Und diese Fragerunde, die hat mich vorgestern, mit der Klasse 6b sehr beeindruckt. Viele kluge und gut durchdachte Fragen haben mich vor manch knifflige Überlegungen gestellt. Warum sind sie ausgerechnet Franziskanerin geworden, es gibt doch so viel andere Möglichkeiten? Oder: Waren Sie schonmal so richtig wütend auf eine Mitschwester und was haben Sie dann gemacht" Ist es nicht langweilig, jeden Tag mehrmals zu beten?" Um nur einige zu nennen. Und ich habe immer ehrlich geantwortet, ohne die Schüler:innen zu überfordern. Meine Entscheidung für die Franziskanerinnen konnte ich leicht erklären, weil ich schon sehr früh, bei den ersten Besuchen gemerkt hatte, welch guter Geist unter den Schwestern herrschte und wie heiter und vergnügt sie oft waren. Und das mit der Wut auch, weil es stimmt, dass man wütend wird und ich dann den Tipp gegeben habe, sich spätestens am Abend zu versöhnen und die Sache aus der Welt zu schaffen. Und das mit dem beten, konnte ich so nicht bestätigen: ja manchmal bin ich müde oder merke, dass mir so viel anderes durch den Kopf geht. Aber langweilig, das ist es nie. Weil man nie genau weiß, was zwischen mir und Gott geschieht, welcher Psalmvers mich heute anspricht oder welcher Bibeltext mich heute betroffen macht. Beten ist SEIN vor Gott und das ist nie langweilig.
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    3 mins

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