Frauen Macht Geschichte

By: Sächsische Landeszentrale für politische Bildung Technische Universität Dresden
  • Summary

  • Frauen Macht Geschichte erzählt von Frauen, die für ihre Rechte kämpften: in den 1920er Jahren und heute, in Polen und Deutschland, im 19. Jahrhundert und in Sachsen 1946. Der Podcast beleuchtet in 7 Folgen Themen wie den §218 in der Weimarer Republik und das Recht auf Abtreibung in Polen. Es geht um politische Partizipation und Frauenrechte: Von einer der ersten weiblichen Abgeordneten im deutschen Reichstag bis zur polnischen First Lady als Freiheitskämpferin. Wer hat Macht und wer schreibt Geschichte? Ein Podcast der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der TU Dresden.
    Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Technische Universität Dresden
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Episodes
  • Frauen Macht Geschichte #7: Louise Otto-Peters trifft August Bebel
    Dec 20 2024

    Wer war die erste deutsche Feministin – und wer war der erste deutsche Feminist? In Folge 7 stellt uns Professorin Susanne Schötz von der TU Dresden zwei herausragende Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts vor, die für die Rechte der Frauen eintraten: Louise Otto-Peters und August Bebel. Beide gehören zu den wenigen Vorkämpfern und Vorkämpferinnen für das Frauenwahlrecht – lange Jahrzehnte bevor es eingeführt wurde. Louise Otto-Peters, die sich an der Revolution 1848/49 beteiligte, gründete den Allgemeinen Deutschen Frauenverein, mit dem die organisierte bürgerliche Frauenbewegung Deutschlands 1865 ihren Anfang nahm. August Bebel war Drechslermeister, Reichstagsabgeordneter und einer der Begründer der deutschen Sozialdemokratie. Vor allem war er ein berühmter Publizist. Sein Buch „Die Frau und der Sozialismus“, das erstmals 1879 erschien, war die große Zukunftsvision einer sozialistischen Gesellschaft, in der Männer und Frauen völlig gleichberechtigt sein sollten.

    Dazu ist wichtig zu wissen: Im 19. Jahrhundert hatten Frauen auf keinem Gebiet die gleichen Rechte wie Männer, weder in Ehe und Familie, noch im Bereich der Bildung und der Erwerbsarbeit, noch im öffentlichen Leben. Politik war Männersache, Frauen besaßen kein Wahlrecht. Vor diesem Hintergrund sind die Schriften von Louise Otto Peters und August Bebel ausgesprochen progressiv und visionär. Allerdings: August Bebel ist bis heute die bekanntere dieser beiden Persönlichkeiten. Warum blieb er stärker ins kollektive Gedächtnis eingeprägt als Louise Otto-Peters – weil er ein Mann und sie eine Frau war? Wer ist es, der am Ende Geschichte schreibt? Auch darüber spricht Prof. Schötz in dem Interview mit Host Susanne Salzmann.

    Hinweis: Bei ihrer Namensnennung wechselte die Autorin Louise Otto-Peters zwischen ihrem Doppelnamen und ihrem Mädchennamen Louise Otto. Peters war der Nachname, den sie von ihrem Ehemann August Peters annahm. Ihre literarischen Werke, darunter Romane, Novellen, Gedichte und Opernlibretti, sind sämtlich nur mit Louise Otto überschrieben. Bei den frauenpolitischen Schriften zeichnete sie meistens als Louise Otto-Peters – aber auch dies nicht durchgehend. Wir haben sie jeweils so zitiert, wie sie sich selbst bezeichnet hatte.


    Mehr Hintergrundinformationen zu dieser Folge und dem Projekt unter: https://www.slpb.de/frauen-macht-geschichte

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    27 mins
  • Frauen Macht Geschichte #6: 1946: Frauen im Sächsischen Landtag (2/2)
    Dec 17 2024

    Eine junge Textilarbeiterin aus dem Vogtland: Mit 16 Jahren wurde sie politisch aktiv, mit 21 zog sie in der Weimarer Republik als jüngste Abgeordnete überhaupt in den deutschen Reichstag ein – für die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Während des nationalsozialistischen Terrors wurde sie als Kommunistin mehrfach inhaftiert. Margarete Groh-Kummerlöw spielt in dieser Folge eine wichtige Rolle. Sie zählte zu den insgesamt 33 Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Abgeordnete in den Sächsischen Landtag gewählt wurden. Schon in der konstituierenden Sitzung des Landtags, am 22. November 1946, hielt sie ein energisches Plädoyer dafür, dass Frauen genauso Geschichte schreiben sollten wie Männer. Dieses Zitat könnt Ihr in Folge 5 hören. In diesem zweiten Teil zum Sächsischen Nachkriegslandtag, der Folge 6, erfahrt Ihr mehr über die Biografie von Margarete Groh-Kummerlöw. Außerdem geht es darum, welche frauenpolitischen Anliegen die weiblichen Abgeordneten mitbrachten. Die aus Zwickau stammende Juristin Dr. Johanna Hassinger, die für die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD oder LDP) im Landtag saß, wirkte maßgeblich an der neuen Sächsischen Verfassung von 1947 mit. Außerdem setzten sie und andere Abgeordnete sich für progressive gesetzliche Regelungen ein, die konkrete Auswirkungen auf die Gleichstellung von Frauen und Männern hatten – und vielfach auch realisiert wurden. Zum Abschluss bitten wir unsere Autorin Dr. Edith Schriefl um ihre Einschätzung: Hatten die Frauen im Landtag damals genauso viel Macht wie die Männer? Mit einem kurzen Ausblick, ausgehend von der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone auf die Entwicklungen in der DDR, beenden wir die Folge.

    Mehr Informationen zu der Folge und dem Projekt unter: https://www.slpb.de/frauen-macht-geschichte

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    13 mins
  • Frauen Macht Geschichte #5: 1946: Frauen im Sächsischen Landtag (1/2)
    Dec 13 2024

    Dresden im Sommer 1946: etwa ein Jahr nach Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs. Und knapp fünf Monate vor der Landtagswahl in Sachsen. Unsere Autorin Dr. Edith Schriefl hat zu dieser Zeit geforscht und entdeckt, dass Frauen politisch und gesellschaftlich eine wichtige Rolle im Sachsen der Nachkriegszeit spielten. Nicht nur war der Wahlkampf vor allem auf Frauen zugeschnitten, die Parteien warben auch um Frauen als Mitglieder. Im ersten Sächsischen Landtag der Nachkriegszeit, der sich am 22. November 1946 konstituierte, waren knapp 28 Prozent der Abgeordneten Frauen. In dieser ersten Folge zum Thema blicken wir vor allem auf die Phase vor der Konstituierung des Landtags. Wie klang die Wahlwerbung der unterschiedlichen Parteien? Mit welchen Themen wollte man Frauen gewinnen? Zum Start der Folge hören wir eine Originalaufnahme aus dem Juni 1946: Helene Ansahl, Leiterin der kommunalen Frauenausschüsse in Sachsen, ruft Frauen zur Abstimmung in einem Volksentscheid auf. Darin ging es um die Enteignung von Rüstungs- und anderen kriegsrelevanten Betrieben. Edith Schriefl ordnet die Rede ein, in der zum einen traumatische Eindrücke aus der Kriegszeit und der Wunsch nach Frieden vermittelt werden, zum anderen auch das Narrativ des antifaschistischen Neubeginns und der Relativierung deutscher Schuld – zumindest mit Blick auf die Frauen. Wichtig zu wissen: Wir befinden uns 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die DDR als Staat war noch nicht gegründet. Die SBZ bereitete den Weg in die kommunistische Diktatur, die Vorherrschaft von SED und Massenorganisationen wurde durchgesetzt.


    Mehr Informationen zu dieser Folge und dem Projekt unter: www.slpb.de/frauen-macht-geschichte


    Hinweis: Bei der Ansprache von Helene Ansahl handelt es sich um eine historische Aufnahme. Die Tonqualität ist daher teilweise leicht eingeschränkt und der O-Ton ist insgesamt leiser als das Studio-Gespräch zwischen Host Silke Nora Kehl und Edith Schriefl.

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    15 mins

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