Spoiler: das Interview mit Ali Sahin von EPSA ist best practise vom Feinsten für Führungskräfte und Leader, die vom Konzern in den Mittelstand gehen (wollen).

Aber fangen wir von vorn an: Die EPSA in Saalfeld ist ein Produktionsunternehmen im Bereich Elektronik und Gerätebau. Sie entwickeln Baugruppen für viele Branchen und sind ein Technologiedienstleister mit sehr guten Fähigkeiten.

Vor 8 Jahren hat Ali Sahin das Unternehmen mit 20 Mio Umsatz und 160 Mitarbeitern übernommen und liegt aktuell bei 45 Mio und 260 Mitarbeitern - incl. Zweitem Standort in Tschechien.

Auf meine Frage, wie er das in knapp 8 Jahren geschafft hat, kommt ganz schnell: Profil und Fokus schärfen! Die richtige go to market Strategie ist ausschlaggebend, gefolgt von eine Restrukturierung. Und Restrukturierung hat bei Ali Sahin auch viel damit zu tun, das Unternehmen vom inhabergeführten Stil zu einer modernen Organisation zu transformieren. Mitarbeiter, Systeme und Prozesse zu etablieren, hat mehrere Jahre gedauert und trägt nun Früchte.

Eines fällt mir im Gespräch sofort auf: wenn man mit 30 Jahren Erfahrung ein Unternehmen übernimmt, dann sorgt diese Berufserfahrung dafür, dass man analytischer und gelassener ans Werk geht.

Jede Veränderung zieht neue Mitarbeiter an, jeder Veränderung verliert liebgewonnene Mitarbeiter - aber am Ende ist ein extrem erfolgreiches Unternehmen entstanden, dass als lokaler Hero von sich Rede macht.

Ali Sahin spricht einen sehr wichtigen Punkt im Business an - es ist ein großer Unterschied zwischen einer Führungsrolle und der Eigentümerschaft an einem Unternehmen. Die Reichweite der Entscheidungen ist komplett anders, die Verantwortung viel größer.

Einen Punkt habe ich für mich mitgenommen: wenn Du aus dem Konzern in den Mittelstand gehst, dann kannst Du nicht alle Instrumente mitnehmen und einsetzen. Das überfordert die Menschen und wirkt kontraproduktiv.