Episodes

  • Edel-Thriller mit “Deeskalations-Rambo” – Rebel Ridge auf Netflix
    Sep 29 2024
    Terry Richmond hat es eilig, als sein Fahrrad von einem Polizeiauto gerammt wird. Er wird auf den Boden gedrückt, zwei Beamte beschlagnahmen sein Bargeld, mit dem er eigentlich die Kaution seines Cousins zahlen wollte. Sein Geld wird er so schnell nicht wieder sehen. Die Polizei der Stadt Shelby Springs ist korrupt und nutzt ihr Gewaltmonopol gnadenlos aus. Mit dieser Ausgangslage könnte man einen klassischen Rache-Thriller erwarten, der mit reichlich Blei um sich schießt. Doch Regisseur und Autor Jeremy Saulnier zeigt uns einen anderen Film, der aber doch irgendwie nach klassischem Rambo-Muster funktioniert. Protagonist Terry ist zwar versiert im Nah- und Fernkampf, doch töten will er niemanden. Auch die Polizei ist im Film hochgerüstet, vor allem aber mit sogenannten Deeskalationswaffen. Mit seinem Thriller Rebel Ridge zeigt Saulnier eine Welt nach den Black Live Matter Protesten, nach George Floyd. Saulnier thematisiert die tiefen Risse im Polizeisystem, das trotz Reformversuchen weiterhin von Korruption und Missbrauch geprägt ist. In dieser Episode des Filmmagazins diskutieren wir, wie Rebel Ridge mit bekannten Genre-Elementen eine packende und vielschichtige Geschichte erzählt. Ein Film, der sowohl mit Spannung als auch mit sozialkritischen Untertönen überzeugt.
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    29 mins
  • CGI top, aber der Rest?? – Wie gut ist Transformers gealtert?
    Sep 22 2024
    Als der erste Transformers-Film 2007 in die Kinos kam, war die Vorfreude groß. Regisseur Michael Bay war zwar nicht für tiefgründige Geschichten bekannt, aber seine früheren Filme bewiesen bereits sein Talent für spektakuläre Bilder. Auch das Hasbro-Spielzeug rund um Optimus Prime und Megatron hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht den heutigen “Augenroll-Faktor” erreicht. Der Erfolg gab Bay recht: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 700 Millionen US-Dollar legte Transformers den Grundstein für eine ganze Filmreihe. In dieser Folge von Das Filmmagazin blicken wir zurück auf den Start der epischen Schlacht zwischen Autobots und Decepticons auf der großen Leinwand. Im Mittelpunkt steht der unscheinbare Teenager Sam Witwicky, der durch Zufall in den uralten Konflikt der außerirdischen Roboter verwickelt wird – als sich sein gelber Camaro als Autobot entpuppt. Doch typisch für Bay stehen nicht nur die Roboter im Fokus: Das US-Militär wird in zahlreichen Hochglanz-Szenen zur Schau gestellt, inklusive dramatischer Sonnenuntergänge und heldenhafter Soldaten. Doch wie sieht es abseits der beeindruckenden Optik aus? Versteckt sich hinter den glitzernden Metallkörpern eine fesselnde Story oder hat der erste Transformers schon damals mehr genervt als begeistert?
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    44 mins
  • Terminator Zero: Kann der Anime das Franchise wiederbeleben?
    Sep 15 2024
    Seit mehreren Sequels, Prequels und Spin-offs steckt das Terminator-Franchise in einer Sinnkrise. Immer wieder wird versucht, an den legendären zweiten Teil anzuknüpfen und mithilfe von Zeitreisegeschichten existenzielle Fragen über Schicksal und Vorbestimmung zu stellen. Mit Terminator Zero wagt die Reihe nun einen Stilwechsel und präsentiert eine Vorgeschichte als Anime-Serie. Im Jahr 1997 entwickelt der brillante Wissenschaftler Malcolm Lee in Tokio eine KI, die die bösartige KI Skynet besiegen soll. Doch Skynet schickt einen Killerroboter in die Vergangenheit, um die Zukunft zu verändern. Oder ist alles in Stein gemeißelt und wir können nur hilflos zusehen, wie sich ein vorbestimmter Pfad abspult? Terminator Zero erfindet das Rad zwar nicht neu, greift aber bekannte Elemente der Vorgänger auf – dieses Mal jedoch mit einer neuen Kulisse außerhalb der USA. Ob die Anime-Serie dem Franchise neues Leben einhauchen kann, erfahrt ihr in dieser Folge des Filmmagazins.
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    33 mins
  • Civil War: Mit der Kamera in den Bürgerkrieg
    Sep 8 2024
    Kriege werden nicht nur auf dem Schlachtfeld entschieden – oft ist das Bild der Front in der Öffentlichkeit ebenso prägend. In Alex Garlands dystopischem Kriegsdrama Civil War stehen jene im Mittelpunkt, die sonst hinter der Kamera bleiben: die Kriegsfotograf:innen und Journalist:innen, die live über die brutalen Kämpfe berichten. Lee Smith, eine erfahrene Kriegsfotografin, begibt sich zusammen mit einer kleinen Gruppe von Kolleg:innen nach Washington D.C., kurz bevor die US-Hauptstadt von Rebellen eingenommen werden soll. Der Präsident, dessen autoritäre dritte Amtszeit bald enden könnte, plant sein letztes Interview. Doch der Film bleibt vage: Warum der Bürgerkrieg ausbrach und welche politischen Motive dahinterstehen, wird nicht geklärt. Garlands Werk bleibt bewusst mehrdeutig. In unserer aktuellen Filmmagazin-Folge diskutieren wir, ob dieser erzählerische Ansatz überzeugt und wie Garland die Kriegsfotografie als zentrales Thema in den Vordergrund stellt.
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    40 mins
  • Terence Hill lacht über den Italo-Westerns: Unsere Kritik zu Nobody ist der Größte
    Sep 1 2024
    1975 neigt sich die Ära der klassischen Western ihrem vorläufigen Ende entgegen, bevor das Genre in den folgenden Jahrzehnten wieder an Bedeutung gewinnt. Neben den USA prägte besonders Italien, unter der Leitung von Sergio Leone, eine neue Filmsprache für die “Wüsten-und-Revolver”-Epen. In eben diesem Jahr erschien Nobody ist der Größte, ein Western, der typisch für Hauptdarsteller Terence Hill einen locker-leichten Ton anschlägt. Hill spielt den schlitzohrigen Gauner Nobody (alias Joe Thanks), der zusammen mit zwei ebenso gerissenen Kumpanen immer wieder Gelegenheiten nutzt, um an ein paar Dollar zu kommen. Nun planen sie ihren bisher größten Raubzug und wollen einen hochrangigen Major um eine beträchtliche Geldsumme erleichtern. Neben zahlreichen Slapstick-Einlagen besticht dieser Heist-Film – insbesondere in der deutschen Fassung – durch markante Sprüche. Verantwortlich dafür ist Rainer Brandt, bekannt für seine humorvolle Synchronisation, die den deutschen Dialogen einen unverwechselbaren Witz verleiht. In dieser Episode unseres Filmmagazins besprechen wir, wie gut die Dad-Jokes heute noch funktionieren und ob Nobody ist der Größte ein unterschätztes Juwel des Italo-Westerns ist.
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    38 mins
  • Grace Kellys letzter Film - High Society (1956)
    Aug 25 2024
    Tracy Lord scheint das perfekte Leben zu führen. Jung, reich und kurz vor ihrer Traumhochzeit, könnte ihr Leben kaum besser sein. Doch es ist bereits ihre zweite Ehe – ein ungewöhnlicher Schritt für das konservative Umfeld der Lords. Tracy ist jedoch anders als ihre Mitmenschen: rebellisch und auf der Suche nach sich selbst. Als dann auch noch ihr Ex-Mann und ein hartnäckiges Reporterteam vor ihrer Tür auftauchen, gerät ihr Leben in ein emotionales Chaos. Mit „High Society“ lieferte Charles Walters 1956 eine leicht modernisierte Version der klassischen Filmkomödie „Die Nacht vor der Hochzeit“. Statt Katharine Hepburn, James Stewart und Cary Grant glänzen in dieser Neuauflage die Musiklegenden Frank Sinatra und Bing Crosby als rivalisierende Liebhaber, die alles daransetzen, Tracy von der Hochzeit abzubringen. Wie es sich für Hollywood in den 1950er Jahren gehört, wird dabei viel gesungen. Sogar Jazz-Ikone Louis Armstrong tritt in dem Film auf und steuert einige unvergessliche Musikstücke bei. Hinter der heiteren Fassade der Musical-Komödie verbirgt sich jedoch auch eine subtile Kritik an der amerikanischen Oberschicht der 1950er Jahre. Der Film gibt Einblicke in das Leben der Reichen, die abseits der normalen Gesellschaft in prächtigen Villen feiern und trinken. In dieser Folge von „Das Filmmagazin“ besprechen wir, ob der Klassiker auch heute noch sehenswert ist.
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    39 mins
  • Wie das Internet zum Horror wird: "Pulse" (Kairo) – Ein Meilenstein des J-Horror
    Aug 18 2024
    Im Jahr 2001 wurde das Internet oft als ein großes hoffnungsvolles Versprechen betrachtet. Es sollte die Welt enger zusammenbringen, Grenzen überwinden und das Wissen der Menschheit für alle zugänglich machen. Doch es gab auch kritische Stimmen, die die potenziellen Gefahren dieses neuen Mediums erkannten. Einer der Filme, der diese dunkle Seite des Internets beleuchtet, ist "Pulse" (Originaltitel: "Kairo") von Kiyoshi Kurosawa, einem der einflussreichsten Regisseure des japanischen Horrorkinos. In "Pulse" wird die Isolation, die durch das Internet entsteht, auf erschreckende Weise thematisiert. Die Charaktere sind wie Punkte in einem leeren Raum, die sich nur kurz und zufällig begegnen, bevor sie wieder auseinanderdriften. Eine unheimliche Geister-Pandemie breitet sich aus und lässt die Menschen ihren Lebenswillen verlieren, bis sie buchstäblich zu Schatten ihrer selbst werden. Doch "Pulse" ist nicht nur eine düstere Dystopie, sondern auch ein filmisches Meisterwerk, das mit minimalen Mitteln maximalen Horror erzeugt. Statt auf Unmengen an Schockeffekten setzt der Film auf subtile Andeutungen und die Erzeugung einer bedrückenden Atmosphäre. Diese Techniken machen "Pulse" zu einem der unheimlichsten Filme aller Zeiten. In der aktuellen Folge von "Das Filmmagazin" besprechen wir diesen Klassiker des J-Horrors und analysieren, warum er auch über 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung noch immer so faszinierend ist.
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    34 mins
  • Warum uns der Horror-Geheimtipp „Longlegs“ enttäuscht hat
    Aug 11 2024
    Mit reichlich Vorschusslorbeeren ist der Horror-Thriller Longlegs vor Kurzem in Deutschland gestartet. In den USA spielte Oz Perkins’ neuester Film fast 70 Millionen US-Dollar ein und übertraf damit sogar einige Blockbuster der letzten Monate. Besonders beachtlich ist das, da der Film als ruhiger und bedachter Gruselfilm die üblichen Jumpscare-Klischees vermeidet. Horror-Enthusiasten waren deshalb weltweit voller Vorfreude. Im Kern erzählt Longlegs die Geschichte einer FBI-Ermittlerin, die in den 1990er-Jahren in einen verstörenden Serienkillerfall verwickelt wird. Mehrere Familien wurden brutal ermordet, wobei der Vater stets nach der Tat Suizid beging. Ein am Tatort hinterlassener Brief deutet auf einen weiteren Täter hin: Longlegs. In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir, warum dieser vielversprechende Geheimtipp uns letztlich enttäuscht hat. Trotz einer verstörend effektiven Bildsprache verläuft sich Longlegs im weiteren Verlauf des Films ins Nichts. Wahllos werden Horror-Klischees aneinandergereiht, ohne dass die Handlungsstränge konsequent zu Ende erzählt werden. Was zu Beginn als angedeutetes Monster inszeniert wird, verkommt im späteren Verlauf zu einer eindimensionalen Darstellung. Nicolas Cages anfangs bedrohliches, nur teilweise sichtbares Gesicht verliert durch übermäßige Präsenz seine Faszination und wird letztlich zu einem willkürlichen Bösewicht ohne nachhaltige Wirkung.
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    35 mins