• Über Polaritäten, Extreme und den Wert von Zwischentönen
    May 2 2024
    **Jessica Lupp** und ich sind uns 2018 das erste mal begegnet. Seither haben wir uns eine zeitlang auf Facebook bis Ende 2022 immer wieder mal ausgetauscht zu Geschlechterzuschreibungen rund um Männer, Frauen und Menschen, die sich jenseits all dessen identifizieren. Aber inzwischen hat sich jeder von uns beiden weitgehend aus Social-Media zurückgezogen. Gemeinsam fragen wir uns nun: Was hat sich verändert seit 2018? Wir stellen eine Tendenz in Richtung Extreme fest, auf allen Seiten. Es gibt diese Grauzone und die Zwischenfarben nicht mehr. Die Schattentöne und Farben fehlen und es scheint, als würde sich diese Entwicklung auf Social Media nur noch beschleunigen durch ein Bemühen, dem etwas entgegenzusetzen. Wer differenziert, oder gar einmal seinen Standpunkt verändert, kann sich schnell einem Shitstorm aussetzen. Und das frisst ganz schön viel Energie. Und genau diese Energie wollen wir lieber ins reale Leben bringen, statt sie im Internet zu verlieren. **Denn gerade diese Zwischentöne und Farben sind wichtig**, wenn wir uns lebendig entwickeln wollen. Egal ob es ums Gendern geht, um Debatten übers Sexualstrafrecht oder um den Umgang mit Künstlern und ihrer Kunst. Wie be- und verurteilen wir zum Beispiel vor dem Hintergrund von Geschlechterzuschreibungen eigentlich Männer und Frauen im Kontext sexueller Gewalt? Wie sprechen wir über den Fall Til Lindemann von Rammstein, über Kachelmann, aber auch über Goethe und Nina Hagen? Die Bereitschaft, die Kunst vom Künstler getrennt zu betrachten, macht es möglich, einen Menschen mit all seinen Farben, Schattierungen, Licht und Schattenseiten zu sehen und zu würdigen. Unsere Vision: Dass wir das ganze Geschlechterthema irgendwann mal durchexerziert haben und das ganze dann endlich mal vergessen können.
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    1 hr and 5 mins
  • Wie man sexuellen Missbrauch überlebt
    Dec 27 2023
    **Im Gespräch mit Michael Reh darüber, wie man sexuellen Missbrauch überlebt. ** Wenn öffentlich über sexuellen Missbrauch gesprochen wird, wird meist von tragischen Einzelfällen berichtet. Selbst wenn Zahlen dazu veröffentlicht werden, die zumindest im Ansatz erkennen lassen, welche zahlenmäßige Dimension das Thema hat, wird über das Ausmaß der Folgen für die Betroffenen, für die Angehörigen und für die Gesellschaft kaum diskutiert. Die Darstellung von vermeintlichen Einzelfällen scheint dabei vielmehr noch dazu beizutragen, das Thema von uns als Gesellschaft wegzuhalten. Michael Reh ist es ein Anliegen, Betroffene zu ermutigen, sich ihrer Geschichte anzunehmen, sie aufzuarbeiten und darüber zu sprechen. Mit seinem Buch „Die neun Gebote - Wie man sexuellen Missbrauch überlebt“ spricht er Betroffene ebenso wie Sekundär-Betroffene – Angehörige, Freunde und Bekannte von Betroffenen – an, und bietet mit seinem Leitfaden Orientierung für die Verarbeitung sexuellen Missbrauchs und für die Begleitung Betroffener. Im Gespräch finden wir gemeinsam heraus, dass es darüber hinaus auch noch die Ansprache an (potenzielle) Täter*innen braucht. Denn zu reflektieren, was einem selbst widerfahren ist, kann nicht nur viel dazu beitragen, Trauma nicht mehr weiterzugeben. Es macht es auch den Betroffenen selbst möglich, Frieden zu finden und ein glückliches Leben zu führen. Mehr zu Michael Reh und seinem Wirken findet Ihr hier: https://michaelreh-autor.de Mehr zu mir und meiner Arbeit findet Ihr hier: https://eilert-bartels.de/ https://www.beziehungsperspektive.de/ https://www.männer-frauen-wirsindmens... https://beruehrend-lebendig.academy/
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    1 hr and 45 mins
  • Über Doppelmoral und die Bücher alter weißer Männer
    Nov 10 2023
    Im Gespräch mit Mathias Kopetzki über: **Doppelmoral und die Bücher alter weißer Männer** "Bücher von alten weißen Männern zur Geschlechterdebatte? Das will doch keiner lesen!" ist von Verlagen derzeit überall zu hören, wenn man, wie Mathias Kopetzki – Schauspieler und Autor erfolgreicher Bücher über seine iranischen Wurzeln und sein Erleben als Adoptivkind in Deutschland – nun das eigene Mannsein in unserer Kultur reflektiert. Keine Frage: Wir wünschen uns eine Welt, in der Menschen gleichberechtigt miteinander leben können.Quoten für Frauen und Mitgranten, gendergerechte Sprache, all das mag ein Beitrag auf dem Weg dahin sein. Aber ist es allein damit getan, Stellen und Jobs nicht länger nur mit privilegierten Personen zu besetzen, Regenbogenflaggen an die Fassaden unserer Theater zu hängen und "alten weißen Männern" keine Stimme mehr zu geben? Im Gespräch miteinander stellen Mathias Kopetzki fest, dass Machtmissbrauch weder an Geschlecht noch an Herkunft geknüpft ist, und dass es keineswegs eine Lösung, sondern eher Teil des Problems ist, nun systematisch jenen Menschen, die als "alte weiße Männer" gelesen werden, die Beteiligung an den Debatten zu verweigern, die so dringend geführt werden müssen. Brauchen wir in der Debatte nicht gerade auch die Reflektion von Menschen, die den Mut haben, sich mit den Täter*innen-Aspekten ihres eigenen Handelns zu zeigen und auseinanderzusetzen. Dass dies Debatten sind, die wir künftig werden führen müssen, zeigt uns das Desaster um das aus dem Handel zurückgezogene Buch "Oh Boy", bei dessen Auswertung die Doppelmoral aus allen Ecken spürbar ist. Wir werden uns als Menschen eingestehen müssen, dass niemand von uns unfehlbar ist. Mathias Kopetzki findet ihr auch hier: https://www.mathiaskopetzki.de/blog Der im Gespräch erwähnte Facebook-Post ist hier zu finden: https://www.facebook.com/mattis.kopetzki/posts/pfbid06YDi2XNziNZe9BKRCs9RVc7xazXAHKodYQuQBhcpvdQqKpNFxJKtoM33bC2QBsnwl Mehr zu mir und meiner Arbeit findet Ihr hier: https://eilert-bartels.de/ https://www.beziehungsperspektive.de/ https://www.männer-frauen-wirsindmenschen.de https://beruehrend-lebendig.academy/
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    1 hr and 36 mins
  • Diskussionskultur am Beispiel von Genderneutralität vs. Polarity
    Oct 21 2023
    **Im Gespräch mit Andrea Bandelow** über: **Diskussionskultur am Beispiel: Genderneutralität versus Polarität** Insbesondere junge Menschen brauchen einen achtsamen Umgang mit ihren Fragen an Identität, und auch die Möglichkeit, sich in verschiedenen Zuschreibungen ohne Verurteilung ausprobieren zu können. Auf der anderen Seite möchten sich Menschen, die für sich und für andere Dinge erarbeitet haben, auch gesehen und gewertschätzt fühlen. Wir sprechen darüber, wie sich Diskussionen aufheizen und dabei Schubladen und Zuschreibungen zu Trennung und Abgrenzung führen. Wir stellen uns ferner die Frage, ob möglicherweise die Modelle der Polarity-Bewegung nicht unterschwellig doch wieder in Richtung patriarchale Strukturen führen, gerade dadurch, dass die Zuweisungen sanfter daherkommen, sickern sie dafür noch tiefer in die Menschen ein. Und auch populärwissenschaftlich wird allzuoft viel zu schnell von äußeren Merkmalen auf das innere Wesen geschlossen. Auf diese Weise entstehen unscharfe, "grobpixelige" Bilder von menschlicher Ganzheitlichkeit. Uns beschäftigen Gedanken, wie eine Kultur gemeinsamen Wachstums mit Respekt und Achsamkeit gelingen kann. Wachstum und Erkenntnis geschieht nicht linear, sondern gleicht eher einer dreidimensionalen Ausdehnung in alle Richtungen, während die Pixel immer feiner werden. In diesem Modell löschen sich möglicherweise gegensätzliche Erkenntnisse nicht aus, sondern können als Teil gemeinsamer Wahrheiten koexistieren. Auf diese Weise kann sogar ein feineres, und damit klareres Bild entstehen. Oft hilft uns dabei ein authentisches Mitteilen über unseren Werdegang, einander mit Respekt und Mitfühlen zu begegnen. Andrea Bandelow findet Ihr über ihren gleichnamigen Facebook-Account. Ihr könnt ihr auch schreiben an: realein32(at)gmx.de Mehr zu mir und meiner Arbeit findet Ihr hier: https://eilert-bartels.de/ https://www.beziehungsperspektive.de/ https://www.männer-frauen-wirsindmenschen.de https://beruehrend-lebendig.academy/
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    1 hr and 16 mins
  • Über Kategorien, Schubladen und Individualität
    Sep 16 2023
    **Mit Ingo Diedrich** spreche ich über unser Gewordensein als Mann und über die früh von Frauenseite vermittelte Botschaft: "Sei nicht so wie ein normaler Mann. Sei so, wie wir dich brauchen." Wie war es, in diesem Spannungsfeld zum Mann heranzuwachsen? Was darin entsteht, ist eine große Sehnsucht und die Suche nach Lebendigkeit. Uns beschäftigt die Frage, die auch Auslöser für dieses Podcastgespräch war: Wann sind Kategorien, Schubladen oder Typisierungen hilfreich und nützlich? Und wann stehen sie uns im Weg? Über eine Typisierung zu Thema Gewalt-Täterschaft reflektieren wir das Spektrum des eigenen Aggressions-Potenzials und stellen fest: eine Typisierung kann dabei helfen, einen Zugang zu uns fremden Menschen und zum Individuum zu finden. Problematisch wird es erst, wenn wir in Kategorien hart werden, und die Gleichzeitigkeit von Typisierung und Individuum aus dem Blick verlieren. Im Grunde aber kreieren Menschen ständig Kategorien und Typen, um sich in ihrer Welt zu orientieren. Aber was hat die Typisierung "Mann" eigentlich mit uns gemacht? Wofür benutzen wir Kategorien? Und ist die Art, wie wir sie benutzen, immer konstruktiv? Darüber diskutieren wir zum Ende dieses erkenntnisreichen Gesprächs. Mehr über Ingo Diedrich und seine Arbeit erfahrt ihr hier: https://ingo-diedrich.de Mehr zu mir und meiner Arbeit findet Ihr hier: https://eilert-bartels.de/ https://www.beziehungsperspektive.de/ https://www.männer-frauen-wirsindmenschen.de https://beruehrend-lebendig.academy/
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    1 hr and 24 mins
  • Über das "Elternsein als Weg"
    Sep 4 2023
    **"Elternsein als Weg“** Mit seinem gleichnamigen Buch geht Christopher End im wahrsten Sinne des Wortes einen anderen Weg als herkömmliche Elternratgeber. Statt Tipps fürs Streichen des Babyzimmers wendet es sich den Menschen zu, die da Eltern sind, werden oder waren. Was bringen wir aus unserer Kindheit bereits ins Elternsein mit? Was geben wir weiter an unsere Kinder? Was können wir von unseren Kindern lernen und was lernen sie von uns? Kinder sind dabei ein deutlicher Spiegel auch für unsere eigenen offen gebliebenen Bedürfnisse. Wie gehen wir mit all dem um? Das sind nur einige Aspekte, die das Buch für mich nicht nur für Eltern, sondern überhaupt als Impulsgeber für die eigene Persönlichkeitsentwicklung lesenswert macht. Im Gespräch spannen Christopher und ich einen großen Bogen durch viele Aspekte des Menschseins, beleuchten die Polarität von Bindung und Autonomie, fragen uns, welche Bedeutung das Geschlecht unseres Kindes für uns als Eltern haben kann, und wie wir mit großen Gefühlen umgehen können. Wir stellen fest, dass Eltern in unserer Gesellschaft viel zu allein gelassen werden. Für Mütter und Väter ist das eine "Einladung, sich in der Herausforderung des Elternseins zu verlieren“. Denn wenn wir das Kinderzimmer streichen und für alles im Außen sorgen, aber uns selbst vergessen, dann ist zwar im Außen materielle Fülle da, aber innen wird es leer. Deshalb ist es wichtig, dass wir über das Elternsein als Weg auch unseres eigenen Lebens sprechen. Mehr über Christopher End und seine Arbeit erfahrt ihr hier: https://christopher-end.de/ Dort findet Ihr auch sein Bücher „Der kleine Samurai“ Und „Elternsein als Weg. Mehr zu mir und meiner Arbeit findet Ihr hier: https://eilert-bartels.de/ https://www.beziehungsperspektive.de/ https://www.männer-frauen-wirsindmens... https://beruehrend-lebendig.academy/
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    1 hr and 12 mins
  • Über die Vereinbarkeit von Vaterschaft und Beruf
    Jun 9 2023
    Spätestens als Martin Noack im Begriff war, Vater zu werden, stellte er fest, dass es zur Frage, wie Beruf, Karriere und Vaterschaft zusammengehen sollen, aus der Arbeitswelt keine wirklichen Antworten gab. Grund genug für ihn, da Entwicklung mitzugestalten und als Coach Unternehmen dabei zu begleiten, sich auf verändernde Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einzulassen. Dass Elternschaft uns bisweilen auch an unsere Grenzen bringt, wird medial wenig erwähnt. Umso wichtiger ist es, durch authentischen Austausch erleben zu können, dass wir mit Überforderungsgefühlen nicht allein sind. Aber die Chancen, jetzt Veränderungen zu bewirken, sind groß. Denn Unternehmen sind gerade heute mehr denn je angewiesen auf kompetente Fachkräfte.Immer mehr Männern ist es wichtig, nicht nur Versorger zu sein, sondern Elternschaft auch selbst zu erleben und zu gestalten. Und auch die Unternehmen können von Kompetenzen profitieren, die Väter in ihrer Elternschaft entwickeln können. Wichtig ist es dabei, dazu passende Arbeitsbedingungen auch selbstbewusst einzufordern. Dafür ist es oft auch notwendig, alte Prägungen zu erkennen und zum Teil auch zu überwinden. Martin Noack und seine Arbeit findet Ihr auch über seine Webseite https://martin-noack.de/ Mehr zu mir und meiner Arbeit gibt es hier: https://eilert-bartels.de https://www.männer-frauen-wirsindmens... https://www.beziehungsperspektive.de https://beruehrend-lebendig.academy
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    1 hr and 19 mins
  • Über Endometriose und mögliche Wege aus dem Schmerz
    Mar 26 2023
    **1 von 10 Frauen ist von Endometriose betroffen.** Ich finde, das Thema geht uns daher alle etwas an. Denn mit hoher Sicherheit kennen wir alle Frauen, die davon betroffen sind. Oft dauert es 6 bis 10 Jahre, bis Endometriose diagnostiziert wird. Das hat oft damit zu tun, dass die damit eingehenden Schmerzen nicht von normalen Schmerzen - etwa während der Menstruation - unterschieden werden. **Aber SIND Schmerzen überhaupt "normal"?** Sind unsere Körper eigentlich überhaupt darauf ausgelegt, Schmerzen zu haben, auch wenn wir gesund sind? Oder sind Schmerzen nicht eben doch ein Symptom dafür, dass etwas nicht stimmt? **Katja Lustenberger geht mit mir in die Tiefe dieser Fragen hinein** und zeigt Wege aus dem Schmerz auf, die nicht nur für Betroffene, sondern für alle Menschen hilfreich sein können. Mehr zu Katja Lustenberger und ihrer Arbeit findet Ihr hier: https://katjalustenberger.com https://www.instagram.com/katjalustenberger/ https://www.facebook.com/katja.lustenberger Mehr zu mir und meiner Arbeit gibt es hier: https://eilert-bartels.de https://www.männer-frauen-wirsindmenschen.de https://www.beziehungsperspektive.de https://beruehrend-lebendig.academy
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    1 hr and 18 mins