‹Die Wunde und das Recht auf Verletzlichkeit – Meditationen zur Zeitlage›, so heisst das jüngste Buch von Christine Gruwez. Sie studierte Philosophie, Altphilologie und Iranistik. Zahlreiche Forschungsreisen führten sie in den Nahen und Mittleren Osten. Zugleich hat sie das Innerseelische von uns Menschen erkundet. Im Gespräch erzählt sie, dass in jedem von uns ein unendliches innere Kraft und Größe stecke, von der wir im Leben nur einen Bruchteil verwirklichen könnten. Diese Begrenzung führe zu einem tiefem Schmerz, ihn anzuerkennen zum Kern der eigenen Menschlichkeit. Christine zeigt, wie man den eigenen Schmerz, die eigene Ohnmacht verwandelt.

Tho erzählt uns von seinem weiten Leben, immer für die Menschlichkeit: in der Sozialtherapie, für das Rotes Kreuz in Kriegsgebieten und dann für die Formel eines glücklichen Lebens im fernen Bhutan. Am Schluß frage ich ihn, was für ein Wesen das Glück denn sei und Tho beschreibt die zwei Flügel dieses Wesens und wie man mit ihnen fliegen lernt. Tiefe und Humor sind bei dem Weltbürger und Herzensmensch Ha Vinh Tho immer beisammen.

Alexander Schaumann ist Künstler und hat Menschen zu betrachten zu einem sozial-künstlerischen Ereignis entwickelt. 700 mal hat er Gruppen begleitet und geführt, an Gang, Gestalt, Blick und Stirn eines Menschen aus der Runde dessen sinnlich-übersinnliche Natur zu faßbar zu machen. Sein Geheimnis: ein gemeinsamer Aufmerksamkeitsraum, in dem alle Anwesenden daran teilhaben wie man mit den Augen das scheinbar Unsichtbare zu sehen lernt und so das Wunder jedes einzelnen Menschen erfährt.