• #41 Michaela Exenberger - Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit
    Dec 17 2024

    Michaela Exenberger von der Niederösterreichischen Versicherung spricht mit Michael Carl über Nachhaltigkeit im Kerngeschäft, die Rolle der Rückversicherung und darüber, wie Versicherungen konkrete Verantwortung übernehmen können.

    Nachhaltigkeit – Von der Strategie zur Praxis

    Michaela erläutert, wie die Niederösterreichische Versicherung das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich angeht. Der Schlüssel? Alle Bereiche – von Produktentwicklung über Kapitalanlagen bis hin zum Schadenmanagement – ziehen von Anfang an mit. Gemeinsam wird nicht nur eine Strategie erarbeitet, sondern sie wird auch jährlich überprüft und in konkrete Maßnahmen übersetzt.


    Nachhaltigkeit im Kerngeschäft

    Was bedeutet Nachhaltigkeit für ein Versicherungsunternehmen? Michaela zeigt auf, dass es nicht nur um „grüne“ Themen geht, sondern um vorausschauende Schadensprävention und innovative Produktgestaltung. Ein Beispiel: Die Förderung von Reparaturen statt Neukauf nach einem Schaden oder der Zuschuss zu Hochwasserschutzmaßnahmen. So wird Nachhaltigkeit für Kunden erlebbar und Versicherungen widerstandsfähiger.


    Rückversicherung als Hebel für Veränderung

    Zentrale Bedeutung kommt der Rolle der Rückversicherung zu. Michaela erläutert, wie Rückversicherer als starker Hebel fungieren können, um Risiken neu zu bewerten und nachhaltige Veränderungen anzustoßen. Gerade in einer Zeit, in der Naturkatastrophen zunehmen, braucht es gemeinsame Lösungen – von Versicherern, Rückversicherern und der Politik.


    Nachhaltigkeit als Kulturarbeit

    Michaela betont: Nachhaltigkeit ist kein Elfenbeinturm-Thema. Damit sie im Unternehmen ankommt, muss sie gelebt werden. Mit Arbeitsgruppen, klaren Zielen und Schulungen wird der Gedanke in alle Bereiche getragen. Gleichzeitig braucht es Anreize und eine Vorbildfunktion vom Management.


    Zukunftsvision: Nachhaltigkeit als Chance

    Nachhaltigkeit ist nicht nur Pflicht, sondern auch eine Chance, erklärt Michaela. Ob als Differenzierungsmerkmal am Markt, durch innovative Kapitalanlageentscheidungen oder als starker Faktor für Employer Branding – die Versicherung der Zukunft wird nachhaltig und wirtschaftlich zugleich sein.

    Fazit: Diese Folge zeigt eindrucksvoll, wie Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil der Strategie und des Geschäftsmodells werden kann. Michaela gibt tiefe Einblicke, wie die Niederösterreichische Versicherung konkrete Verantwortung übernimmt – von der Schadensprävention bis zur Rückversicherung.


    Zu Gast: Michaela Exenberger, Bereichsleitung Rückversicherung und Nachhaltigkeit, Niederösterreichische Versicherung.

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    38 mins
  • #40 Alina vom Bruck – Wie aus einer Fusion ein Sprungbrett wird
    Dec 10 2024

    Alina vom Bruck, Mitglied des Vorstands der BarmeniaGothaer, spricht mit Michael über Fusionen, Unternehmenskultur und die Kunst, Resilienz und Innovation zu verbinden. Gemeinsam erkunden sie, wie Unternehmen flexibel bleiben und gleichzeitig Stabilität vermitteln können.

    Fusion als Neuanfang

    Alina erzählt von ihrer Rolle in der frisch fusionierten BarmeniaGothaer. Eine Fusion ist mehr als nur ein Zusammenschluss – es ist die Chance, Bestehendes zu hinterfragen und neu zu gestalten. Dabei spielt das richtige Mindset eine entscheidende Rolle, um die Balance zwischen Bewahren und Verändern zu finden.

    Resilienz durch Veränderung

    Für Alina ist klar: Resilienz bedeutet nicht, an alten Mustern festzuhalten, sondern sich flexibel und lernbereit an neue Gegebenheiten anzupassen. Gerade in der Lebensversicherungsbranche zeigt sich, wie wichtig es ist, mit Innovation und Veränderung auf die Herausforderungen der heutigen Zeit zu reagieren.

    Innovation: Mehr als nur neue Produkte

    Innovation in der Versicherungsbranche? Absolut! Alina betont, dass Innovation sich nicht nur auf Produkte beschränkt, sondern alle Bereiche betrifft – von Prozessen über digitale Services bis hin zu neuen Formen der Zusammenarbeit. Besonders wichtig: Innovation muss immer einen echten Mehrwert bieten, sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden.

    Führung, die inspiriert

    Moderne Führung bedeutet für Alina weniger Hierarchien und mehr Vertrauen. Fehler werden nicht bestraft, sondern als Lernchance gesehen. Diese Haltung schafft eine Unternehmenskultur, die den Raum für Innovation und Resilienz öffnet.

    Zukunftsmusik: Resilienz und Innovation Hand in Hand

    Wie kann man Resilienz stärken und gleichzeitig den Mut zu Veränderungen fördern? Alina spricht über Strategien, mit denen Unternehmen und Mitarbeitende fit für die Zukunft gemacht werden können. Denn für sie sind Resilienz und Innovation untrennbar miteinander verbunden.

    Fazit: Diese Folge zeigt eindrucksvoll, wie Herausforderungen in der Unternehmenswelt zu Chancen werden können. Lassen Sie sich inspirieren von den Einsichten einer Führungspersönlichkeit, die den Spagat zwischen Tradition und Innovation perfekt meistert.

    Zu Gast: Alina vom Bruck, Mitglied des Vorstands der BarmeniaGothaer, Zuständigkeit Lebensversicherung, sowie Vorstandsvorsitzende der Gothaer Lebensversicherung AG.

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    45 mins
  • #39 Alex Müller-Benz - Von einem, der eine Versicherung zu einem coolen Unternehmen macht
    Nov 26 2024

    ... und weil das viel zu lang ist, steht auf seiner Visitenkarte: Head of People & Culture. Meint aber dasselbe. Alex Müller-Benz von "Die Bayerische" zu Gast im Philosophen. Michael und Alex sprechen über die Transformation von Unternehmenskultur, die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen und die Rolle von KI als kreativer Mitspieler. Gemeinsam erkunden sie, wie Unternehmen modern, menschlich und erfolgreich bleiben können.

    Vom Versicherer zum Magnet für Talente

    Alex nimmt uns mit auf eine Reise, wie Die Bayerische sich von einem klassischen Versicherungsunternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber entwickelt hat, der frischen Wind in die Branche bringt. Statt steifer Hierarchien setzt das Unternehmen auf Dynamik, persönliche Nähe und ein Umfeld, in dem Mitarbeitende ihre Ideen einbringen und wachsen können.

    Warum der Mensch entscheidend bleibt

    Für Alex ist klar: Es geht nicht nur um Strategien, sondern darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Menschen gerne arbeiten und sich wertgeschätzt fühlen. Die richtige Mischung aus Homeoffice und persönlichem Austausch sieht er als Schlüssel für Teamgeist und Innovation. Der persönliche Kontakt bleibt trotz moderner Arbeitsweisen unverzichtbar.

    KI: Kollege, nicht Konkurrent

    Ein Highlight der Episode ist die Diskussion über KI. Alex spricht darüber, wie künstliche Intelligenz den Arbeitsalltag erleichtert, indem sie Routineaufgaben übernimmt und dadurch den Menschen mehr Raum für echte Kreativität und zwischenmenschliche Themen lässt. In einer unternehmensinternen „KI-Community“ wird Mitarbeitenden spielerisch gezeigt, wie sie diese neuen Technologien nutzen können – ohne Berührungsängste.

    Führung, die inspiriert

    Alex teilt außerdem persönliche Erfahrungen, wie Führung durch Vorleben funktioniert. Als er damals als Führungskraft in Elternzeit ging, setzte er ein Zeichen für Veränderung und zeigte, dass moderne Unternehmenskultur nicht nur Theorie ist, sondern gelebt werden muss.

    Zukunftsmusik: Mensch und KI im perfekten Zusammenspiel

    Die Zukunft sieht Alex in einer engen Zusammenarbeit zwischen Mensch und Technologie. KI wird zum smarten Partner, während der Fokus weiterhin auf den menschlichen Stärken bleibt – Empathie, Kreativität und Teamwork. Diese neue Symbiose verlangt aber auch nach neuen Strukturen und einer Kultur, die Mut und Neugier fördert.

    Fazit: Diese Folge zeigt eindrucksvoll, wie ein modernes Unternehmen wie Die Bayerische den Spagat zwischen Tradition und Innovation meistert. Lassen Sie sich inspirieren von neuen Ansätzen und erfahren Sie, wie auch Sie die Arbeitswelt der Zukunft gestalten können.

    Zu Gast: Alex Müller-Benz, Head of People and Culture, Die Bayerische

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    44 mins
  • #38 Arndt Bickhoff, VHV: Orientierung im Wandel - Stable Islands als Ankerpunkte
    Nov 12 2024

    In unserer neuesten Folge sprechen Michael Carl und Bernd Blasczyk, VP Sapiens, mit Arndt Bickhoff, Vorstandsmitglied der VHV Holding SE und verantwortlich für IT und Digitalisierung, über die komplexe und kontinuierliche Transformation der Versicherungsbranche. Sie thematisieren, wie Digitalisierung und Unternehmenskultur zusammenspielen und wie sich die Versicherungsbranche zukunftssicher aufstellt.

    Digitalisierung als fortlaufender Prozess

    Bickhoff versteht Digitalisierung weniger als abgeschlossenes Projekt, sondern als ein Prozess, der Unternehmen und Mitarbeitende stets weiterentwickelt. Digitale Technologien, insbesondere in der Versicherungsbranche, bedürfen kontinuierlicher Anpassung und Modernisierung. Von der Ablösung veralteter Systeme bis hin zur Einführung moderner KI-Technologien – die Digitalisierung bleibt ein ständiger Begleiter.


    Agilität und Flexibilität als Erfolgsfaktoren

    Um in einem sich schnell wandelnden Umfeld erfolgreich zu bleiben, setzt VHV auf agile Methoden und flexible Strategien. Bickhoff erläutert, dass große Vorhaben in kleinere „Stable Islands“ aufgeteilt werden, um in Etappen produktiv zu arbeiten und die Anpassungsfähigkeit zu erhöhen. Dieses Vorgehen hilft dabei, das Risiko langer Implementierungszeiten zu minimieren und auf Veränderungen im Markt schneller reagieren zu können.

    Mensch im Mittelpunkt: Change-Management und Unternehmenskultur

    Die Digitalisierung bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich, die für die Belegschaft oft herausfordernd sind. Daher ist es entscheidend, dass Veränderungsprozesse auch menschlich begleitet werden. Bickhoff betont, dass eine Unternehmenskultur, die von Teamarbeit, Feedback und gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist, dabei hilft, die Mitarbeitenden aktiv in den Prozess einzubinden und ihnen den Wandel zu erleichtern. Er sieht ein hohes Maß an Engagement als wesentlichen Erfolgsfaktor und fördert eine Kultur, in der Feedback – auch hierarchieübergreifend – willkommen ist.

    Künstliche Intelligenz als digitaler Kollege?

    Ein weiterer spannender Punkt der Diskussion ist die Rolle von KI in der Versicherungswelt. Bickhoff sieht in KI große Potenziale, insbesondere zur Unterstützung von Mitarbeitenden bei wiederkehrenden Aufgaben. Er bezeichnet KI jedoch nicht als Ersatz für menschliche Arbeitskraft, sondern als Werkzeug, das Prozesse effizienter macht und dabei hilft, wertvolle Arbeitskraft auf komplexe Aufgaben zu konzentrieren. Diese Kombination von menschlicher und künstlicher Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten, ohne Arbeitsplätze zu gefährden.

    Zukunftsvision: Digitalisierung, aber mit Weitblick

    Bickhoff bleibt optimistisch und sieht die VHV gut aufgestellt für die kommenden Jahre. Die Kombination aus flexibler strategischer Planung, technologischem Fortschritt und einer wertschätzenden Unternehmenskultur gibt ihm Vertrauen, dass das Unternehmen zukünftige Herausforderungen erfolgreich meistern wird. Die Veränderungen werden dabei nicht nur als technischer, sondern auch als kultureller Wandel verstanden – ein Ansatz, der die Mitarbeitenden stärkt und dem Unternehmen eine solide Basis für den Erfolg im digitalen Zeitalter bietet.

    Fazit: Diese Episode liefert wertvolle Einsichten in die Balance zwischen Digitalisierung und menschlicher Führung. Erfahren Sie, wie die VHV das Beste aus beiden Welten verbindet und wie auch Sie von diesen Strategien profitieren können. Hören Sie rein und lassen Sie sich inspirieren!

    Zu Gast: Arndt Bickhoff, Vorstand IT der VHV Holding SE

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    45 mins
  • #37 – Thomas Sepp, Komplexität und Größe: Wie Versicherungen bei Großrisiken die Welt stabilisieren können
    Oct 29 2024

    In der neuesten Folge unseres Podcast „Der Philosoph“ spricht Michael Carl mit Thomas Sepp, Chief Claims Officer und Vorstandsmitglied der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), über die Herausforderungen und Strategien der Versicherungsbranche bei großen Schadensfällen. Dabei geht es um Schadensregulierung in einem Maße, das über die klassischen Versicherungsfälle hinausgeht und viele spannende Einblicke in die Rolle der Versicherungen bei extremen Risiken bietet.

    Versicherungen bei Großschäden und komplexen Risiken

    Thomas Sepp erklärt, dass Versicherungen bei Schadensfällen wie Konzertabsagen oder Naturkatastrophen eine entscheidende Rolle spielen. Hier geht es um Summen, die oft zu groß sind, als dass sie allein von einem Versicherer getragen werden könnten. Deshalb setzen Versicherungen in solchen Fällen auf syndizierte Modelle, bei denen mehrere Versicherer beteiligt sind. Das verringert nicht nur das Risiko für die einzelnen Unternehmen, sondern sichert auch die Schadensregulierung ab.

    Der entscheidende Faktor Mensch und die Technologie

    Im Gespräch thematisiert Sepp, dass Großschäden häufig eine andere Dynamik als alltägliche Schadensfälle haben. Während die Dunkelverarbeitung bei einfachen Versicherungsfällen längst Realität ist, erfordert die Bewältigung komplexer Fälle ein tiefes Verständnis der individuellen Risiken und Verträge – hier spielt der menschliche Faktor eine entscheidende Rolle. Auch moderne Technologien wie Satellitendaten und KI gewinnen an Bedeutung, um Risiken besser zu bewerten und so die Schadensregulierung zu optimieren.

    Risiken durch Klimawandel und politische Krisen

    Thomas Sepp stellt fest, dass extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen immer häufiger und intensiver auftreten. Ein weiteres Beispiel für unerwartete Risiken ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der etwa zur Blockade von Flugzeugen und Schiffen führte. Solche geopolitischen Veränderungen erfordern nicht nur technologische Lösungen, sondern auch intensive Zusammenarbeit mit verschiedenen Versicherungsunternehmen und politischen Akteuren.

    Zusammenarbeit und Lernprozesse als Schlüsselfaktoren

    Großschäden erfordern die enge Zusammenarbeit vieler Versicherer und externer Fachleute, da die Schadensfälle nicht allein durch einen Versicherer abgedeckt werden können. Versicherungen führen deshalb regelmäßig sogenannte Market Meetings durch, in denen sie gemeinsame Lösungen erarbeiten und neue Erkenntnisse für zukünftige Policen sammeln. Dieser kontinuierliche Lernprozess hilft ihnen, auch in komplexen und dynamischen Umfeldern wie dem Klima- und Cybersicherheitsbereich handlungsfähig zu bleiben.

    Fazit: Herausforderungen und neue Chancen

    Wir erhalten in dieser Folge spannende Einblicke in die Funktionsweise der Versicherungsbranche bei Großschäden. Durch den kontinuierlichen Umgang mit immer komplexeren Risiken und die gezielte Nutzung technologischer Innovationen bleibt die Versicherungsbranche dabei ein stabilisierender Faktor in einer Welt voller Unsicherheiten. Hören Sie rein und entdecken Sie, wie Versicherungen die Risiken der modernen Welt meistern – und welche Rolle Sie dabei spielen können!

    Zu Gast: Dr. Thomas Sepp, Chief Claims Officer und Vorstandsmitglied der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS)

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    49 mins
  • #36 Dr. Sami Charaf Eddine -Effizientere Schadensabwicklung: Wie Digitalisierung die Versicherungswelt transformiert
    Oct 14 2024
    mit Sami Charaf Eddine von claimflow

    **Komplexität der Schadensabwicklung – Ein System mit vielen Schwächen **

    Es beginnt mit einer prägnanten Analyse: Die Bearbeitung von Versicherungsschäden ist komplex, langwierig und stark fragmentiert. Viele Personen und Systeme sind involviert – vom Versicherungsnehmer über Makler bis hin zu diversen Dienstleistern. Dadurch entstehen nicht nur Ineffizienzen, sondern auch Frustration bei den Kunden. Ein Problem, das oft durch veraltete IT-Systeme verstärkt wird, die über Jahre hinweg nur mit „Pflastern“ geflickt wurden.

    **Digitalisierung und Automatisierung als Lösung **

    Doch was ist die Lösung? Charaf Eddine macht deutlich, dass Digitalisierung und Automatisierung viele dieser Herausforderungen lösen könnten – wenn sie konsequent und intelligent umgesetzt würden. Dabei betont er, dass es nicht allein um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz geht, sondern vor allem um saubere Datenstrukturen und standardisierte Prozesse. KI könne zwar dabei helfen, unstrukturierte Daten wie PDF-Dokumente in maschinenlesbare Formate umzuwandeln, aber viele grundlegende Probleme liegen in der fehlenden Modernisierung der Kernsysteme.

    **Dunkelverarbeitung – Grenzen der Automatisierung **

    Besonders spannend ist die Diskussion über die sogenannte „Dunkelverarbeitung“ – also die automatisierte Abwicklung von Schadenfällen ohne menschliches Eingreifen. Während dies bei einfachen Schäden, etwa im Kfz-Bereich, bereits funktioniert, zeigt sich bei komplexeren Fällen schnell, dass menschliches Zutun weiterhin notwendig bleibt. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass menschliche Arbeit dort ansetzt, wo sie wirklichen Mehrwert bringt: bei der Kundenbetreuung, nicht bei der Datenpflege.

    **Kundenerwartungen in Extremsituationen **

    Ein weiteres Highlight der Episode ist die Betrachtung des Kundenverhaltens. Gerade in Extremsituationen, wie bei einem Wasserschaden, möchten Kunden vor allem eines: schnelle, unkomplizierte Hilfe. Hier sieht Charaf Eddine eine große Chance für Versicherer, sich durch bessere Prozesse und eine nahtlose Kommunikation mit den Kunden abzuheben und ihre Position am Markt zu stärken.

    Fazit: Potenzial für die Versicherungsbranche

    Für die Beschäftigten der Versicherungsbranche bietet diese Podcast-Episode wertvolle Einblicke in die Optimierungspotenziale der Schadensabwicklung. Sie zeigt auf, dass es nicht nur um technische Lösungen geht, sondern um eine ganzheitliche Betrachtung, die Kunden, Mitarbeiter und Prozesse gleichermaßen einbezieht.

    Hören Sie rein und erfahren Sie, wie claimflow die Zukunft der Schadensabwicklung gestaltet – und welche Rolle die Versicherungsbranche dabei spielen kann.

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    50 mins
  • #35 Miriam Giefer, HDI Group - Der Kampf gegen die Skepsis
    Sep 24 2024
    mit Miriam Giefer, Lead Sustainability Manager & Senior Expert Sustainability bei HDI Group

    Giefer beginnt mit einer treffenden Beobachtung: Das Thema Nachhaltigkeit wird oft mit Stirnrunzeln oder gar leichtem Stöhnen empfangen. Warum? Viele haben das Gefühl, dass es „zu viel“ ist oder nicht in den Unternehmensalltag passt. Doch genau hier sieht Giefer ihre Aufgabe: die Skepsis der Kolleginnen und Kollegen in ein neues Verständnis zu wandeln. Ihr Ziel ist es, dass nach jedem Gespräch das Stirnrunzeln verschwindet und Offenheit für das Thema entsteht.

    Umgang mit hohen ethischen Erwartungen

    Ein zentrales Thema ist der Umgang mit den hohen ethischen Erwartungen, die mit Nachhaltigkeit verbunden sind. Niemand würde heutzutage offen sagen, dass Nachhaltigkeit irrelevant ist, doch die Umsetzung ist oft schwerfällig. Vor allem in der Versicherungsbranche, die auf den ersten Blick wenig greifbare Berührungspunkte mit dem Thema hat. Giefer erklärt jedoch, wie eng Versicherungen mit sozialer Nachhaltigkeit verbunden sind. Soziale Absicherung durch Produkte wie Berufsunfähigkeits- oder Altersvorsorgeversicherungen tragen einen großen Teil zur gesellschaftlichen Nachhaltigkeit bei.

    Ein weiteres, oft unterschätztes Feld ist die Kapitalanlage. Versicherungen verwalten enorme Summen, und die Art und Weise, wie diese Gelder investiert werden, kann massive Auswirkungen auf die Transformation hin zu einer CO₂-armen Wirtschaft haben.

    Nachhaltigkeit als Querschnittsthema

    Spannend wird es, als Giefer die interne Kommunikation anspricht. Oft stoßen nachhaltige Initiativen auf Widerstand, doch durch gezielte Schulungen und den Abbau von Vorurteilen, gelingt es ihr, Mitarbeitende zu motivieren. Sie betont, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeit als Querschnittsthema zu etablieren und aufzuzeigen, dass viele bereits nachhaltiger handeln, als sie denken.

    Das Gespräch bietet einen motivierenden Blick auf die Rolle der Versicherungen in der nachhaltigen Transformation. Giefer zeigt, dass es möglich ist, Skepsis abzubauen, und erklärt, wie Nachhaltigkeit auch im Arbeitsalltag ohne erhobenen Zeigefinger integriert werden kann.

    Hören Sie in unsere neueste Folge rein und erfahren Sie, wie Miriam Giefer die Versicherungswelt ein kleines Stück nachhaltiger macht.

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    44 mins
  • #34 Ole Sieverding, Cyberdirekt: Cyberkriminalität: Gefühlte oder echte Bedrohung für Versicherungen?
    Sep 10 2024
    mit Ole Sieverding, Co-Founder und Geschäfsführer von Cyberdirekt

    Der Philosoph ist aus der Sommerpause zurück! Ohne Umschweife steigen wir direkt ein mit einem Thema, das neben KI zu den aktuellsten überhaupt gehört: Gefühlte und echte Bedrohungen und Sicherheiten rund um Cyberkriminalität.

    Unser Gast in dieser Folge ist Ole Sieverding, Gründer und Geschäftsführer von CyberDirekt. Die Plattform bietet Cyberversicherungen für Unternehmen, Makler und Versicherungen an. Warum das wichtig ist?

    Stellen Sie sich folgendes Szenario in Ihrem Unternehmen vor: Sämtliche Computer sind verschlüsselt, alle Daten sind abgezogen, das Telefon ist tot und auf dem Bildschirm erscheint nur ein Totenkopf. Dahinter steckt die kriminelle Absicht, Lösegeld von Ihnen zu erpressen. Reales Szenario oder dem Tatort entsprungen?

    Leider ersteres. Ransomware stellt mittlerweile den dominanten Schadenfall schlechthin dar, was Frequenz und Schadenhöhe angeht.

    Und mitnichten sind nur große Unternehmen betroffen. Ganz im Sinne von "Crime as a Service" werden Lösegeldforderungen einfach an die Größe des Unternehmens angepasst.

    Sieverding betont, dass vor diesem Hintergrund Verdrängung eben kein Erfolgsmodell ist, sondern ein mächtiger Gegner, dem sich Versicherungsunternehmen stellen müssen.

    Die unternehmerische Verantwortung wächst

    Michael Carl und Cybersecurity-Experte Sieverding stellen fest, dass die gefühlte und tatsächliche Risikolage ganz unterschiedlich eingeschätzt wird und generell das Risiko einer Cyberattacke gerne unterschätzt wird.

    Gerade im Kontext der Digitalisierung, die immense Vorteile mit sich bringt, aber eben auch Risiken, ist laut Sieverding die Beschäftigung mit Cyberversicherungen unabdingbar.

    Besorgniserregend ist vor allem die Geschwindigkeit, mit der im Bereich KI immer neue Möglichkeiten entstehen, aber damit auch neue Risiken aufkommen. Die Abhängigkeiten von IT steigen markant, was leider auch in kriminelle Energie umgesetzt wird. Die angreifende Seite rüstet auf.

    Wie kann man dem als Versicherer entgegenwirken? Michael Carl und Ole Sieverding sind sich einig, dass es nur mithilfe einer bestimmten Kultur gehen wird. Mitarbeiter können und müssen die Security-Produkte und Funktionen nutzen, die es bereits gibt. Sicherheitslösungen finden bereits in zahlreichen Standardprodukten Anwendung. Es gilt, mutig zu sein und KI sinnvoll in den Alltag zu integrieren, aber auch achtsam zu bleiben.

    Sicherheit schaffen als kreativer Akt

    CyberDirekt als Anbieter schaut natürlich genau hin, was Versicherungen umtreibt, was sie unternehmen und wo Herausforderungen liegen. Sieverding versteht es daher auch als seine Aufgabe, Bedrohungsszenarien zu kommunizieren und zu motivieren, aktiv zu werden.

    Cybergefahren stellen das Geschäftsrisiko #1 für Unternehmen dar und es steigt von Jahr zu Jahr. Es einzudämmen gelingt nur über den Diskurs und das Ergreifen adäquater Sicherheitsmaßnahmen.

    Wie Versicherungen herausfinden können, was für sie in Sachen Cyber-Sicherheit wichtig ist und wie sie den Sweetspot im Dreieck aus Preis, Leistung und Risikofragen finden, das erfahren Sie in der aktuellen Folge.

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    44 mins