HANSA Podcast

By: Michael Meyer Krischan Förster
  • Summary

  • Willkommen zum HANSA Podcast! Ab sofort sprechen wir im maritimen Talk mit interessanten Gästen über das, was sie und die Branche bewegt!
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Episodes
  • #105 Kein Landgang für Seeleute: "Verstoß gegen Menschenrechte"
    Feb 14 2025
    In einigen Häfen, auch in Europa, wird Seeleuten bisweilen der Landgang deutlich erschwert, wenn nicht gar faktisch unmöglich gemacht. Ursache sind unter anderem organisatorische Mängel und bürokratische Hemmnisse. Matthias Ristau, Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission (DSM) appelliert an Hafenstaaten, Reedereien und Terminalbetreiber, eine Lösung für das Problem zu finden. Im HANSA Podcast spricht Ristau über die generelle Wertschätzung von Seeleuten und ihrer Arbeit – sowohl in der Gesellschaft auch in der maritimen Wirtschaft selbst. In beiden Bereichen gebe es zum Teil noch immer eine gewisse Unwissenheit über die Arbeit der DSM. Helfen Kampagnen wie die des Schiffsmaklerverbands "No Shipping - No Shopping"? Man wolle die Seeleute nicht auf ihre Funktionalität reduzieren, aber es könne helfen, in der Gesellschaft überhaupt erstmal eine Verbindung zu diesem Bereich und seiner großen Bedeutung für unser alltägliches Leben herzustellen. „Seeleute leben in einer sehr besonderen Welt. Da gibt es viele Klischees, Vorurteile“, so Ristau. Das Problem "Landgang" ist ihm und seinen Mitstreitern ein Dorn im Auge: "Wenn man Menschen an ihrem Arbeitsplatz einsperrt, ist das eigentlich ein Verstoß gegen die Menschenrechte, das ist die Definition von Zwangsarbeit und das darf es in der Schifffahrt nicht geben.“ Ristau geht tiefer auf die Thematik ein, auf Verantwortlichkeiten und einen Vorstoß bei der internationalen Arbeitsorganisation ILO. Matthias Ristau steht seit 2022 an der Spitze der deutschen Seemannsmissionen. Mit der bisherigen Arbeit ist er nicht unzufrieden („Wir haben eine ganze Menge geschafft“) und berichtet über Erfolge der evangelischen Einrichtung wie den Aufbau und die intensive Nutzung einer Chat-Plattform für Seeleute und die Professionalisierung der psychosozialen Notfallseelsorge – "ein Riesen-Schritt". Er spricht über den ökumenischen Dialog, "mitfahrende Diakone" und christliche Aspekte in der Schifffahrt. Eine größere Wertschätzung für Seeleute könnte auch dazu beitragen, die Spendenbereitschaft, von der die DSM zu einem nicht unwesentlichen Teil abhängig ist, zu erhöhen. Zuletzt gab es eine signifikante Steigerung, sagt Ristau, "aber da ist durchaus noch Luft nach oben", so der Generalsekretär der DSM, die zuletzt sogar einen eigenen "Fundraiser" eingestellt hat. Etwas mehr Unterstützung aus der Schifffahrt wäre wichtig. „Wir sind ja für die Schifffahrt da, da kann man schon ein bisschen mehr erwarten“. Ristau geht auf das Budget, die gekürzten Mittel der Evangelischen Kirche und Gespräche mit Reedereien ein. Außerdem spricht der Pastor über seinen Weg in die Schifffahrt, seine Bilanz zur "Halbzeit" seiner Amtszeit, Pläne für die Zukunft, die "DSM-Baustelle" Großbritannien als Spätfolge des "Brexit", den geplanten Ausbau des aktuell 33 Standorte umfassenden internationalen Netzwerks, große Hürden beim Ausbau des Netzwerks nach China, die Folgen der Corona-Pandemie und das "S" für "Social" im vielzitierten Unternehmensschlagwort ESG.
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    32 mins
  • #104 TGP setzt für Projektlogistik auf sein "Ass" im MPP-Chartermarkt
    Jan 6 2025
    Der Projektlogistiker Trans Global Projects (TGP) hat nach dem Wachstum der vergangenen Jahre „noch ziemlich vor“. Dafür will man auch weiterhin mit MPP- und Heavylift-Reedereien auf dem Chartermarkt zusammenarbeiten. Der Schifffahrtsexperte Andreas Menzel ist seit knapp vier Jahren Geschäftsführer für Deutschland und die BeNeLux-Länder bei TGP. Sein Auftrag ist seitdem, das Wachstum voranzutreiben. „Man kann sagen: Das hat geklappt“, sagt Menzel im HANSA PODCAST und erläutert die Hintergründe. Das Ende der Fahnenstange ist offenbar noch nicht erreicht: „Wir sind noch nicht auf einem Level, mit dem wir uns zufrieden geben und haben noch ziemlich viel vor.“ Menzel geht auf Pläne und neue Ideen ein. Die Schifffahrt ist und bleibt beim Projektlogistiker ein enorm wichtiger Aspekt – auch die Binnenschifffahrt spielt für den Transport von Großkomponenten übrigens eine Rolle, wie Menzel erläutert. Er geht in diesem Zusammenhang auch auf die Infrastruktur in Deutschland und Europa, Genehmigungsprozesse und Rahmenbedingungen sowie hohe Kosten und „Unausweichliches“ ein. Wie sich die globalen Transportketten entwickeln, ist schwer vorherzusehen, vor allem, wenn selbst „Friendshoring“ an Attraktivität verliert. Der Geschäftsführer spricht über die deutsche Industrie als Export- und zum Teil Import-Akteur, die Notwendigkeit zum Umdenken in der Projektlogistik, Industrie-Produktionen in Europa und Asien („Immer mehr Ware wird im Ausland kontrolliert“) sowie potenzielle Entwicklungen in Nordamerika, wo TGP „ordentlich investiert“ hat: Führt die geplante Politik des neuen Präsidenten Trump zu mehr Nachfrage nach Projekt-Importen? Welche Auswirkungen haben die angekündigten Zölle? Für die internationale Projektlogistik braucht es unabhängig von einigen Unwägbarkeiten Schiffe und dafür bedient sich TGP am Chartermarkt – hat dabei einige Anforderungen, beispielsweise an das Alter und die Effizienz der Schiffe, vor allem aber auch an das Engineering in den Reedereien. Prinzipiell sei man nicht unzufrieden. Der Warenwert gehe aber teilweise in den mehrfachen Millionenbereich, „und da ist es für uns und unseren Kunden unserer Ansicht nach gutes Recht, auch mal unangenehme Fragen zu stellen“. Den Chartermarkt beschreibt er als „nicht vergleichbar“ mit dem vor einigen Jahren, als „um jedes Gramm Ladung hart gekämpft wurde.“ Angesichts des Flottenalters könnte die verfügbare Charter-Tonnage künftig vielleicht sogar knapp werden. Es gibt Logistiker, die für solche Zeiten vorsorgen wollen und "selbst" Schiffe betreiben. Für TGP ist das derzeit keine Option, man wolle am Chartermarkt auch weiter sein „Ass“ ausspielen, so Menzel. Menzel spricht in der Episode außerdem über seine Ansichten zu Ladungsarten wie Windenergie, Öl/Gas („Wird uns noch Jahrzehnte beschäftigten“), politische Rahmenbedingungen und Veränderungen in den Transportketten. Nicht zuletzt geht es um TGP-Wachstumspläne und Investitionen sowie Klimaschutzregulierung und „Hausaufgaben für Reedereien“.
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    28 mins
  • #103 Container & MPP mit Drachen: Cargokite plant Neubau für 2027
    Dec 4 2024
    Ein Münchener Start-up in der maritimen Industrie – es gibt zwar auch eine bayerische Hochseereederei, aber dennoch ist es für so Manchen in der Branche noch ein etwas merkwürdiges Setting. Cargokite-COO und Co-Gründer Tim Linnenweber ist aber sehr zuversichtlich. Im HANSA PODCAST spricht er über die Pläne für Schiffe mit Kite-Technologien als Antrieb und ein Upgrade: Ursprünglich ging es dem Start-up um einen vergleichsweise kleinen Katamaran mit Hydrofoil-Technologie und bis zu 200 Quadratmeter Kite-Segel in bis zu 300 m Höhe für bis zu 16 Container. Doch mittlerweile arbeitet das Team an einem größeren Schiff mit entsprechend größerer Segelfläche: 200 bis 300 TEU und Kite-Flächen "jenseits der 200 Quadratmeter". "Wir arbeiten mit einem Hamburger Design-Büro an einem ›Full Size-Containerschiff‹", sagt Linnenweber im Podcast. Dafür hat man Abstand von der Hydrofoil-Technologie genommen. Die Idee, Segeldrachen auf Handelsschiffen einzusetzen, ist nicht neu. Schon vor einigen Jahren hatte die mittlerweile nicht mehr existente Bremer Reederei Beluga damit experimentiert, scheiterte aber letztlich. Linnenweber und dem Cargokite-Team war das beim Start bewusst, aber sie sind von ihrer Idee überzeugt. Auch musste man anfangs gegen einige Vorurteile ankämpfen: als bayerisches Unternehmen in der norddeutschen maritimen Industrie und auch mit Blick auf die Technologie. Aber es bleibe dabei: "Natürlich kennen wir die Vorbehalte, aber wenn man die Technologie richtig einsetzt mit dem richtigen Schiffsrumpf, kann das einen enormen Hebel erzeugen. Wir sind überzeugt und wollen es der Schifffahrt beweisen", sagt der Co-Gründer und spricht über gute Gesprächseinstiege, die Intensität der Vorbehalte, was das Team anfangs unterschätzt hat sowie den Zugang zur maritimen Industrie. Linnenweber geht außerdem ausführlich auf die Unterschiede zu vorherigen Projekten dieser Art ein, die Cargokite-Technologie und die Gründe für den Umschwung auf größere Schiffe für den Shortsea-Markt. Für den Markteinstieg sei das Konzept mit 16 TEU vielleicht etwas "radikal" gewesen. Derzeit wird konkret an einem neuen Schiffsdesign gearbeitet. Neben den Design-Büro hat Cargokite auch die Reedereien MACS und Ems-Fehn sowie die britische Lomar-Gruppe als Partner an Bord geholt. Dabei geht es nicht nur um eine technische, sondern auch eine kommerzielle Validierung der Idee. Bei einer Idee soll es aber nicht bleiben: Die Gründer halten an ihrem Plan fest, 2027 einen Neubau ins Wasser zu bringen. Ein ambitioniertes Ziel? "Ja, das schon, aber dafür sind wir ein Start-up". Linnenweber spricht in der Podcast-Episode außerdem über Machbarkeitsstudien und Gespräche mit Häfen, den Vorteil des Standorts München für ein Projekt dieser Art, die Kernkompetenz des Cargokite-Teams, ein "geparktes Konzept" für kleinere Schiffe, Regelungs- und Automarisierungstechnik, künstliche Intelligenz und "separate Gehirne". Außerdem dreht sich das Gespräch um die Herausforderung bei der Nutzung von Kite-Systemen in küstennahen Gewässern, Gespräche mit Verladern und den Zugang zum Kapitalmarkt in Deutschland und auf internationalem Parkett sowie die finanzielle Aufstellung und eine potenzielle "Deadline".
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    24 mins

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