Die Versorgung von Lymphpatienten stellt die Physiotherapie vor besondere Herausforderungen. Viele Lymphpatienten sind Dauerpatienten, was bedeutet, dass sie regelmäßig und langfristig auf manuelle Lymphdrainage angewiesen sind. Obwohl diese Behandlungen medizinisch notwendig sind, ist ihre Wirtschaftlichkeit für viele Praxen begrenzt. Gleichzeitig beobachten wir, dass spezialisierte Lymphkliniken zunehmend auf aktive Therapieansätze setzen, wie z. B. Bewegungstherapie oder die Anleitung zur Selbstbehandlung, um die Patienten nachhaltiger zu unterstützen.

Hinzu kommt ein akuter Fachkräftemangel: Immer weniger Physiotherapeuten absolvieren die Lymphfortbildung, da der Aufwand und die Kosten oft im Missverhältnis zur wirtschaftlichen Rentabilität stehen. Das führt dazu, dass an vielen Stellen schlicht das Personal fehlt, um den steigenden Bedarf zu decken.

Die Frage ist: Wie gehen wir mit dieser Situation um? Müssen auch Praxen verstärkt auf aktive Therapiekonzepte setzen? Wie können wir Patienten trotzdem langfristig gut versorgen, ohne unsere Praxen wirtschaftlich zu überlasten? Diese Themen erfordern nicht nur neue Denkansätze, sondern auch eine intensive Diskussion über die Zukunft der Lymphtherapie in der Physiotherapie.