Den Kapitalismus beenden, oder zumindest seine negativen Seiten bändigen: Das verspricht die Utopie der Gemeinwohlökonomie. Und zwar, indem nicht mehr der Profit der Unternehmen an erster Stelle steht, sondern das Gemeinwohl - der Beitrag eines jeden Unternehmens zum guten Leben für alle. Wie genau dieses Gemeinwohl definiert ist, wie es berechnet wird und wie es den Profit als wichtigste Kennzahl ersetzen soll, erzählt uns Martina Dietrich aus Köln. Sie berät mit ihrer Firma Sinnovation Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit - und in Sachen Gemeinwohlökonomie. Martina erklärt uns auch die für die Gemeinwohlökonomie zentrale Gemeinwohl-Bilanz, die Unternehmen, aber auch Gemeinden oder einzelne Personen ziehen können und in einer besseren Welt auch sollten. Die Bilanz untersucht das Gemeinwohl in vier Kategorien: 1) Menschenwürde, 2) Solidarität & Gerechtigkeit, 3) Transparenz & Mitgestaltung, 4) ökologische Nachhaltigkeit und bezieht dies jeweils auf fünf Berührungsgruppen: 1) Lieferant*innen, 2) Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen, 3) Mitarbeitende, 4) Kund*innen, 5) das gesellschaftliche Umfeld. Heraus kommt ein Score, der anzeigt, wie weit vorn ein Unternehmen oder eine Gemeinde in Sachen Gemeinwohl ist - wie gut sie für die Gesellschaft sind. Die Gemeinwohlökonomie ist aber keineswegs beschränkt auf die Gemeinwohl-Bilanz, weswegen wir auch über die Ideen der Bewegung etwa zur Politik, zu öffentlicher Grundversorgung wie Bildung und Gesundheit und zu sozialer Gerechtigkeit sprechen. In Sachen Politik tritt sie zum Beispiel für mehr direkte Demokratie ein, für Konvente, die von der kommunalen bis zur obersten staatlichen Ebene mitreden und mitentscheiden können und für Volksentscheide. Eine Idee für mehr soziale Gerechtigkeit ist ein Startgeld für alle 18-Jährigen, das aus einem staatlichen Erbschaftsfond bezahlt wird. Aber auch die Gemeinwohl-Bilanz - und damit schließt sich der Kreis - würde, wenn sie für alle verpflichtend wäre, zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen. Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell - auch kleine Beträge helfen uns enorm: https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S Abonniert unseren Newsletter: https://seu2.cleverreach.com/f/274459-273054/ Schreibt uns eine Mail an: neuewelten@posteo.de Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Folgt uns auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Und auf Facebook: https://www.facebook.com/derutopiepodcast Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Mehr zu Martina und ihrer Beratungsfirma Sinnovation: https://www.sinnovation.koeln/ Die Website der Gemeinwohlökonomie-Bewegung, Unterseite der Regionalgruppen, in denen man sich engagieren kann - hier sieht man auch gut, wo die Gemeinwohlökonomie weltweit schon Fuß gefasst hat: https://web.ecogood.org/de/die-bewegung/regionalgruppen-und-vereine/ Die Gemeinwohlbilanz der Sparda Bank München - es gibt eine leicht verstandene Tabelle und einen 109-Seiten-Bericht: https://www.sparda-m.de/gemeinwohl-oekonomie-wirtschaft-der-zukunft/#text_image_1 Zum Schneeballeffekt der Gemeinwohl-Bilanz: Der Bürgermeister der bayerischen Gemeinde Kirchanschöring, Hans-Jörg Birner, im "GWÖ Podcast aus Bayern". Birner spricht auch darüber, wie die Bewohner*innen des Dorfes auf die Einführung der Gemeinwohl-Bilanz reagiert haben und was sich seitdem verändert hat: https://gwoebayern.letscast.fm/episode/2-hans-joerg-birner-buergermeister-von-kirchanschoering Der Rechenzentren-Betreiber Prior1 hat als Unternehmen einer per se nicht unbedingt ökologischen Branche eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt: https://prior1.com/gemeinwohl-oekonomie/ Unsere Folge zur Postwachstumsgesellschaft mit Dr. Barbara Muraca - auch die Gemeinwohlökonomie will das Wachstum begrenzen: https://neuewelten.podcaster.de/neuewelten/2-degrowth-mi...